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Nordkoreaner Nordkoreaner: Drama um Flucht in deutsche Schule vorbei

11.09.2002, 07:34
Flucht auf deutsches Botschaftsgelände
Flucht auf deutsches Botschaftsgelände dpa

Peking/Singapur/Manila/dpa. - Sie wurden am Mittwochabend (Ortszeit) auf den Philippinenerwartet, um von dort ebenfalls nach Seoul weiterzureisen.

«Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und begrüßen, dass eine fürbeide Seiten annehmbare Lösung gefunden wurde», sagte ein Sprecherder deutschen Botschaft in der chinesischen Hauptstadt. Die 15Nordkoreaner waren am Dienstag voriger Woche über die Mauer auf dasGelände der deutschen Botschaftsschule geklettert. Dort hatten sie inUmkleideräumen der Turnhalle auf ihre Ausreise gewartet.

Die chinesischen Stellen hatten die insgesamt 36 Asylsuchendenintensiv verhört und in einem langwierigen Prozess deren Identitätfestgestellt. Nach Einschätzung von Diplomaten nahmen sich dieChinesen besonders viel Zeit, da sie Informationen über dieOrganisatoren der Fluchtaktionen erhalten wollten.

Eine Sprecherin der Fluggesellschaft Singapore Airlines in Pekingbestätigte die Abreise der Gruppe aus der deutschen Schule an Bordvon Flug SQ 811 nach Singapur. Am späten Mittwochabend gab es dortvier mögliche Anschlussflüge nach Seoul. Von offiziellen Stellen hießes, der Transitaufenthalt solle so kurz wie möglich sein. Die 21anderen Nordkoreaner wurden um 15.10 MESZ in der philippinischenHauptstadt Manila erwartet. Von dort sollten sie etwa drei Stundenspäter nach Südkorea weiterreisen, teilte das Außenministerium mit.

In diesem Jahr haben bereits mehr als 80 Nordkoreaner Chinaverlassen, nachdem sie auf exterritoriales Gelände eingedrungenwaren. Beobachter gehen davon aus, dass mehr als 150 000 Nordkoreanerillegal in China leben, um Hunger und Verfolgung in ihrer Heimat zuentkommen. Nordkoreaner werden von Peking nicht als Flüchtlingeanerkannt und müssen damit rechnen, in ihre Heimat abgeschoben zuwerden.

Eingang der deutschen Botschaftsschule in Peking
Eingang der deutschen Botschaftsschule in Peking
AFP