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Nach Übergriffen an Silvester Nach Übergriffen an Silvester: Stadt Köln will Sicherheitsvorkehrungen verschärfen

05.01.2016, 16:57

Köln - Die schockierenden Übergriffe auf Frauen rund um den Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht haben Abscheu und Empörung sowie Kritik an der Polizei ausgelöst. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) kündigte am Dienstag ein hartes Vorgehen gegen die Täter an. Polizei und Stadt berieten auf Initiative von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) Maßnahmen, um solche „ungeheuerlichen Vorfälle“ künftig zu verhindern.

Nach Polizei-Angaben hatten sich am Silvesterabend auf dem Bahnhofsvorplatz aus einer Ansammlung von etwa 1000 Männern mehrere Gruppen gebildet, die Frauen umzingelten, bedrängten und ausraubten. Zeugen hätten die Angreifer als Männer beschrieben, die „dem Aussehen nach aus dem arabischen oder nordafrikanischen Raum“ stammen. Polizeipräsident Wolfgang Albers sprach von Sexualdelikten in sehr massiver Form und einer Vergewaltigung. Die Zahl der Anzeigen stieg am Dienstag auf fast 100. Die genauen Umstände blieben zunächst ungeklärt.

Albers: „Derzeit keine Erkenntnisse über Täter“

Nach den Übergriffen auf die Frauen ist zu den Tätern weiterhin wenig bekannt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte am Dienstag, die Behörden hätten keinerlei Hinweise, dass es sich um Flüchtlinge handele. Entsprechende Vermutungen halte sie für „absolut unzulässig“. „Wir haben derzeit keine Erkenntnisse über Täter“, sagte Kölns Polizeipräsident Wolfgang Albers.

Dutzende Frauen sollen in der Silvesternacht auf dem Bahnhofsvorplatz aus einer Gruppe von etwa 1000 Männern heraus angegriffen worden sein. Die Polizei hatte von Sexualdelikten in massiver Form und von einer Vergewaltigung gesprochen.

Mehr Polizeipräsenz

Als Konsequenz aus den Übergriffen will die Stadt Köln ihre Sicherheitsvorkehrungen für Großveranstaltungen verschärfen. „Wir haben heute Morgen gemeinsam Maßnahmen entwickelt, die dazu führen sollen, dass es solche Vorfälle hier nie wieder gibt“, sagte Reker. „Ebenso wichtig ist aber auch, dass wir uns das Karnevalfeiern nicht nehmen lassen durch solche Vorfälle.“

Albers kündigte mit Blick auf Karneval an: „Nun werden wir deutlich die Präsenz erhöhen.“ Die Polizei werde sowohl uniformierte als auch zivile Kräfte einsetzen und mobile Videoanlagen einrichten. (dpa)