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Nach Terror in Madrid Nach Terror in Madrid: In Berlin wehen jetzt alle Flaggen auf Halbmast

12.03.2004, 13:25
Auf Halbmast sind die Fahnen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin am Freitag (12.03.2004) gesetzt. Nach den Terroranschlägen in Madrid wurde in ganz Berlin die Trauerbeflaggung für die Dauer der Staatstrauer in Spanien angeordnet. (Foto: dpa)
Auf Halbmast sind die Fahnen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin am Freitag (12.03.2004) gesetzt. Nach den Terroranschlägen in Madrid wurde in ganz Berlin die Trauerbeflaggung für die Dauer der Staatstrauer in Spanien angeordnet. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Bei dem Schweigemarsch trugen viele Menschen brennende Kerzen zumZeichen der Trauer mit sich. Eine Gruppe führte ein Spruchband mitden Worten «Wachet und betet für den Frieden» mit. Ein Mann schlug imRhythmus eine Glocke. Der Veranstalter, die Bürgerinitiative«Mahnwache Brandenburger Tor» trug ein weißes Friedenskreuz mit derAufschrift «Amen» zur spanischen Botschaft im Tiergartenviertel. Dortlegten die Teilnehmer der Demonstration gegen Gewalt einen Kranznieder. Ähnliche Märsche fanden nach Angaben des BerlinerOrganisators Friedhelm-Leonhard Lennartz zeitgleich in London, Parisund ganz Spanien statt.

In der spanischen Vertretung in der Lichtensteinallee 1 liegt seitFreitag ein Kondolenzbuch aus. Nach Angaben einer Sprecherin drücktenbereits unzählige Bürger aus ganz Deutschland persönlich vor derBotschaft, in Anrufen und per e-mails ihre Trauer und ihr Mitgefühlaus. Vor der Botschaft haben Berliner Blumen zum Gedenkenniedergelegt. Die Polizei hatte die Sicherheitsmaßnahmen im Umfeldder Botschaft in der Lichtensteinallee 1 seit Donnerstagabendverstärkt.

Innensenator Körting hat am Freitag mit LandesbranddirektorAlbrecht Broemme und Polizeivizepräsident Gerd Neubeck in einemkurzfristig einberufenen Treffen über die Sicherheitslage in Berlinberaten. Nach seinen Angaben ist Panik nicht angebracht. Es gebekeinerlei Hinweise, dass in Berlin Gleiches oder auch nurVergleichbares wie in Madrid passieren könnte. Die Berliner Behördenseien stets für den «theoretisch schlimmsten Fall gewappnet».

Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) wurde am Berlin-Standeine spanische Nationalflagge mit Trauerflor gehisst. DerGeschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, Hanns PeterNerger, drückte den Angehörigen der Opfer die Anteilnahme aus. Nergersagte, der Terrorismus sei «einer der größten Feinde des Tourismus».Er warnte vor möglichen Auswirkungen der Bombenattentate. Es sei zubefürchten, dass die Anschläge zu einer Verunsicherung derVerbraucher führten.

Auf der ITB gedachten die Messeteilnehmer am Freitagmittag derOpfer in einer Schweigeminute. Ein offizieller Empfang derMesseleitung für diesen Sonntag wurde abgesagt. Am spanischen ITB-Stand war die Stimmung zum Messeauftakt sehr gedrückt.

Hier explodierten die Bomben (Grafik: dpa)
Hier explodierten die Bomben (Grafik: dpa)
dpa