Linken-Geschäftsführer Linken-Geschäftsführer Matthias Höhn tritt zurück

Berlin - Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Matthias Höhn, wird am Freitag in einem Schreiben an den Parteivorstand seinen Rücktritt erklären. Das erfuhr diese Zeitung aus führenden Parteikreisen. Er werde bereits am Samstag nicht mehr an der Sitzung des Parteivorstandes teilnehmen, heißt es da. Grund des Rücktritts ist das Zerwürfnis zwischen den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger auf der einen Seite und den Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch auf der anderen Seite.
Höhn wolle zwischen beiden Seiten nicht weiter zerrieben werden, heißt es weiter. Als kommissarischer Nachfolger ist Linken-Schatzmeister Thomas Nord im Gespräch. Dieser soll nach Informationen dieser Zeitung aber nicht bereit sein, den Posten zusätzlich zu übernehmen. Kipping und Riexinger sind über den anstehenden Rücktritt bereits seit mehreren Wochen informiert. Die gesamte Parteiführung muss beim nächsten Parteitag im Juni 2018 in Leipzig neu gewählt werden, darunter auch der Bundesgeschäftsführer. Bis dahin ist eine kommissarische Lösung erforderlich.
Höhn zählt zum Reformerlager
Der 42-jährige Höhn, der aus Sachsen-Anhalt stammt, amtiert seit 2012 und zählt zum Reformerlager. Seit der letzten Bundestagswahl ist er auch Bundestagsabgeordneter. Bereits direkt nach der Wahl waren Rücktrittsgerüchte aufgekommen.
Sie waren allerdings damals nicht bestätigt worden. Sowohl zwischen Höhn und den Parteivorsitzenden als auch zwischen den Partei- und Fraktionsvorsitzenden gibt es seit längerem schwere Konflikte. Diese waren zuletzt bei der Klausurtagung der Linksfraktion in Potsdam offen zutage getreten.