G20 in Hamburg Kommentar zu G20 Treffen und Protesten in Hamburg: Ein Gipfel an Zumutung

Friedlich hat der Protest gegen das G20-Gipfeltreffen in Hamburg begonnen, jenes Mega-Treffen der Mächtigen dieser Welt, abgehalten am kommenden Freitag und Sonnabend. Ein Treffen von Tausenden: Politikern, ihren Delegationen, Sicherheitsleuten, Journalisten, bewacht wiederum von 20000 Polizisten.
Ab Mitte der Woche dürfte es rund gehen in Hamburg. Tausende Autonome und Linksextremisten aus ganz Europa wollen den G20 aus der Stadt jagen. Etliche Hamburger werden sich das Spektakel nicht antun: Sie werden verreisen, Schulen werden geschlossen, Geschäfte machen dicht, Arbeitgeber schicken ihre Leute nach Hause. Kann man nur verstehen.
Politiker appelliert an Demokratie
Politiker wie Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz argumentieren, ein solcher Gipfel müsse prinzipiell möglich sein in einer demokratischen Gesellschaft. Auch in Zeiten des Terrors. Vor allem in Hamburg, dem Tor zur Welt, jener deutschen Großstadt, die vom globalisierten Handel lebt wie keine andere. Auch Staatschefs müssen miteinander reden und sich beschnuppern können, genauso wie Andersdenkende dagegen protestieren dürfen. Andernfalls könnte man solche Treffen nur noch in Russland, China oder Saudi Arabien abhalten, wo dann einfach halbe Städte geleert und jeder Protest von vornherein gewalttätig erstickt würde.
Richtig, aber dennoch ist der G20 in Hamburg eine echte Zumutung. Die Stadt ächzt, Bewohner in „linken“ Vierteln wie St. Pauli oder der Schanze empfinden ihn als Kampfansage, kaum ein Hamburger will den Gipfel, die Einschränkungen sind massiv und die zu erwartenden Proteste lassen Schlimmes befürchten.