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Indien Indien: Polizei und Rebellen liefern sich Gefechte

28.08.2003, 07:38
Das durch Granatenbeschuss zerstörte Hotel in der Innenstadt von Srinagar, in dem sich muslimische Separatisten verschanzt hatten. (Foto: dpa)
Das durch Granatenbeschuss zerstörte Hotel in der Innenstadt von Srinagar, in dem sich muslimische Separatisten verschanzt hatten. (Foto: dpa) EPA

Srinagar/dpa. - Sie wird von der Regierung auch verdächtigt, für die verheerenden Bombenanschläge in Bombay vom Montag verantwortlich zu sein.

Bei den Toten soll es sich nach Polizeiangaben um einenLokalpolitiker, einen Polizisten, einen Journalisten und die beidenAngreifer handeln. Ein Fotograf wurde am Donnerstag noch vermisst.Zwei Zivilisten und fünf Polizisten, darunter ein hochrangigerOffizier, wurden verletzt. Bei einem Besuch vor Ort sagte derPolizeichef des indischen Bundesstaates Jammu und Kaschmir, GopalSharma, unter den Trümmern könnten noch mehr Tote liegen. Vajpayee,Advani und weitere Spitzenpolitiker hielten sich nur wenige Kilometervon den Kämpfen entfernt am Rande der Stadt auf. Der Polizeichef wiesKritik an den Sicherheitsvorkehrungen zurück.

Vor dem Granatenangriff hatten die Sicherheitskräfte 19 Zivilistenaus dem dreistöckigen Gebäude gerettet, das vollständig abbrannte.Zunächst hatte es geheißen, das Haus sei gesprengt worden. In demGebäude und in Nachbarhäusern, die teilweise ebenfalls abbrannten,wurden auch die Büros von drei Lokalzeitungen zerstört. Trotzschärfster Sicherheitsvorkehrungen war es den Rebellen amMittwochabend gelungen, die Telekommunikationszentrale derSommerhauptstadt des indischen Bundesstaats Jammu und Kaschmir miteiner Handgranate anzugreifen. Anschließend verschanzten sie sich indem Hotel.

Die indischen Spitzenpolitiker waren seit Mittwoch wegen einerKonferenz in Srinagar, die am Donnerstagmittag endete. Trotz desGewaltausbruchs sagte Advani, Kaschmir sei «auf dem Weg zurNormalität». Mit Blick auf Pakistan warnte er erneut, Anschläge wiein Srinagar und Bombay könnten negative Auswirkungen auf denFriedensprozess haben. Indien wirft Pakistan vor, Rebellen wie dieLashkar-e-Toiba zu unterstützen, die im indischen Teil Kaschmirs füreinen Anschluss an das muslimische Nachbarland kämpfen.

Am Mittwochabend war ein Grenzschutzpolizist bei einemHandgranatenangriff im Zentrum Srinagars getötet worden. Mutmaßlichemuslimische Extremisten zündeten in der Innenstadt außerdem dreiSprengsätze. Dabei wurde niemand verletzt. Wie bereits am Mittwochblieben auch am Donnerstag alle Geschäfte in Srinagar geschlossen. ImSüden Kaschmirs griffen mutmaßliche Separatisten unterdessen eineArmeepatrouille an. Die Handgranate verfehlte die Soldaten, bei derExplosion wurden ein Zivilist getötet und drei verletzt.

Indische Grenzpolizisten in Srinagar (Foto: dpa)
Indische Grenzpolizisten in Srinagar (Foto: dpa)
EPA