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Hintergrund Hintergrund: Plutonium als Gesundheitsgefahr

17.07.2001, 16:46

Hamburg/dpa. - Plutonium ist ein besonders giftiges radioaktivesSchwermetall. Die Reichweite der Strahlung beträgt zwar nur etwa vierZentimeter und ist damit so gering, dass Haut oder Kleidung nichtdurchdrungen werden. Wenn Plutonium jedoch eingeatmet oder mit derNahrung aufgenommen wird, dann ist es eine Gefahr für die menschlicheGesundheit. Bei 50 Milligramm eingeatmetem Plutonium stirbt bereitsjeder zweite Mensch sofort.

Wenn der Stoff mit Nahrungsmitteln in den Körper gelangt, wird erzu 99 Prozent wieder ausgeschieden. Nur ein ganz geringer Anteilgelangt aus dem Magen-Darm-Trakt in andere Körperteile. EingeatmetesPlutonium belastet zunächst die Lunge und wandert dann insKnochengewebe und in die Leber.

   Das Schwermetall hat eine Halbwertzeit von rund 24 000 Jahren, dasheißt, nach dieser Zeit ist erst die Hälfte der Radioaktivitätabgeklungen. Je höher die Strahlendosis ist, desto schwerer ist derSchaden. Spätschäden, die schon durch geringe Strahlendosenhervorgerufen werden können, sind mitunter erst nach vielen Jahrensichtbar. Die Strahlung tötet in diesem Fall keine Körperzellen,sondern verändert die genetische Information. Dann kann es zu einemunkontrollierten Zellenwachstum kommen, also zu Krebs.

Kurzfristig erkennbare Strahleneinwirkungen treten auf, wennZellen abgetötet werden. Für die Gesundheit haben sie nur dann eineBedeutung, wenn viele Zellen betroffen sind. Um zum Beispiel dieLunge zu schädigen, muss die Plutonium-Belastung binnen weniger Tagemehrere Sievert übersteigen. Sievert ist das Maß für die Dosis einesradioaktiven Stoffes, die der Mensch aufnimmt.

Der Grenzwert für die zulässige radioaktive Belastung derBevölkerung liegt laut neuer Strahlenschutzerordnung (voraussichtlichab 1. August gültig) bei 1 Millisievert pro Jahr. Für Menschen, dieim Beruf Strahlung ausgesetzt sind, beträgt er dann 20 Millisievert.