Hintergrund Hintergrund: Murat Kurnaz - Türke aus Bremen in Guantánamo
Hamburg/dpa. - Vor einem Militärtribunal der US-Armee hat Kurnaz dieVorwürfe bestritten, wurde aber als «feindlicher Kämpfer» eingestuft.Nach eigenen Angaben wurde er während seiner Haft misshandelt.
Kurnaz wurde Ende 2001 in Pakistan festgenommen und denAmerikanern übergeben. Diese brachten ihn Anfang 2002 nachGuantánamo, wo er auch von Verfassungsschutz undBundesnachrichtendienst befragt wurde. Der verheirateteSchiffbauerlehrling war im Oktober 2001 kurz nach den Anschlägen inden USA vom 11. September nach Pakistan gereist.
Die Vorwürfe gegen Kurnaz sollen auch auf Aussagen des in Syrieninhaftierten deutschen Staatsbürgers Mohammed Haydar Zammar undAngaben der pakistanischen Behörden beruhen. Danach hat sich Kurnazin Extremistenkreisen bewegt. In Bremen hatte er die Abu Bakr-Moscheebesucht, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Falls Kurnazfreikommt, darf er nicht wieder nach Deutschland einreisen. DasBundesinnenministerium begründet dies mit der «Gefahr für dieöffentliche Sicherheit und Ordnung.» Die im Schengen-Raumausgeschriebene Einreiseverweigerung gilt bis Mai 2007.