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Frankreich Frankreich: Alain Juppé geht nach Verurteilung in Berufung

03.02.2004, 18:36
Der Vorsitzende der französischen RegierungsparteiUMP, Alain Juppé, geht juristisch gegen seine Verurteilung imfranzösischen Parteifinanzierungsskandal vor. (Foto: dpa)
Der Vorsitzende der französischen RegierungsparteiUMP, Alain Juppé, geht juristisch gegen seine Verurteilung imfranzösischen Parteifinanzierungsskandal vor. (Foto: dpa) SIPA

Paris/dpa. - Erwolle «in Ruhe» seine Nachfolge für das Amt des Parteivorsitzendenzum UMP-Kongress im Oktober vorbereiten, meinte er. Alle übrigenÄmter will Juppé während der Dauer seines Berufungsverfahrensbeibehalten.

Nach Bekanntgabe des von Beobachtern als streng gewerteten Urteilsvon 18 Monaten Haft auf Bewährung und dem Entzug des passivenWahlrechts für zehn Jahre am vergangenen Freitag hatte Juppé tausendeSympathiebriefe und Aufforderungen zum Durchhalten erhalten. In denMedien war zuvor spekuliert worden, dass der frühere Regierungschef rsein Amt als UMP-Vorsitzender aufgeben und nur noch Bürgermeister vonBordeaux bleiben werde.

Der Ex-Premier war am vergangenen Freitag in einem Prozess umScheinbeschäftigung und Parteienfinanzierung verurteilt worden.Wochen vor dem Urteil hatte er angekündigt, er wolle sich insPrivatleben zurückziehen, falls er nicht mehr gewählt werden könnte.Er legte dann jedoch am Dienstag Berufung ein.

Knapp sieben Wochen vor den französischen Regionalwahlen hat dieVerurteilung des 58-jährigen Juppé das konservative Lager in einentiefen Schockzustand versetzt. Chirac und viele Politiker stelltensich demonstrativ hinter Juppé. Der Präsident soll den Parteichefeindringlich gebeten haben, das Amt nicht aufzugeben. Gleichzeitigwird in Paris ermittelt, weil die Richter Juppés vor derUrteilsverkündung bedroht und ausspioniert worden sein sollen.