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Enschede-Explosion Enschede-Explosion: Bericht gibt Behörden und Fabrik Schuld

28.02.2001, 09:24

Den Haag/dpa. - Für die Explosionskatastrophe in der niederländischen Stadt Enschede, bei der im Mai letzten Jahres 22 Menschen ums Leben gekommen sind, waren sowohl die Behörden als auch die Leitung der Fabrik für Feuerwerkskörper verantwortlich. Das ist das Ergebnis der amtlichen Untersuchungskommission. Den Hauptschuldigen herauszufinden sei allerdings nicht die Aufgabe der Ermittler, sagte am Mittwoch Kommissions-Chef Marten Oosting bei Vorlage des Berichts.

In dem umfangreichen Bericht werden Mängel bei Aufsicht und Kontrolle verschiedener Instanzen über den Betrieb der Fabrik sowie Verstöße gegen zahlreiche Vorschriften durch die Leitung des Unternehmens aufgeführt. Daneben werden mehr als 60 Empfehlungen vorgelegt, die eine Wiederholung einer solch verheerenden Katastrophe in Zukunft unmöglich machen sollen.

Was letztlich das Feuer ausgelöst hatte, das zu der Explosion auf dem Fabrikgelände mitten in einem Wohnviertel führte, bleibt auch nach diesem Bericht unklar. Menschliches Handeln, technische Ursachen und sogar Selbstentzündung von Feuerwerkskörpern werden als Möglichkeit genannt.

In dem Bericht wird weiter ohne Kommentar auf die Festnahme eines 33 Jahre alten Mannes vor wenigen Wochen verwiesen. Er soll sich nach Polizeiangaben entgegen früherer eigener Darstellung um die Explosionszeit doch in der Nähe des Fabrikgeländes aufgehalten haben.