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Zukünftige First Lady Elke Büdenbender, seit 20 Jahren mit Frank-Walter Steinmeier verheiratet, ist die zukünftige First Lady.

Von Tobias Peter 12.02.2017, 18:45
Elke Büdenbender zusammen mit ihrem Mann Frank-Walter Steinmeier, dem neu gewählten Bundespräsidenten.
Elke Büdenbender zusammen mit ihrem Mann Frank-Walter Steinmeier, dem neu gewählten Bundespräsidenten. dpa

Berlin - Wer oder was hat Frank-Walter Steinmeier eigentlich am Ende davon überzeugt, sich für das Amt des Bundespräsidenten zur Wahl zu stellen? „Meine Frau nicht“, sagt Steinmeier am Abend vor der Wahl auf einem Empfang der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin. Und er setzt ein Lachen hinzu.

Die Angesprochene, die auf der Bühne neben ihrem Mann steht, nimmt diesem sogleich – unter großem Applaus des Publikums – selbstbewusst und keck das Mikrofon aus der Hand.

„Als Partnerin eines so engagierten Menschen wie Frank wünscht man sich irgendwann auch mal eine ruhigere Zeit“, sagt Elke Büdenbender. Sie wisse aber, dass ihr Mann ein wunderbarer Präsident werde. „Es gibt keine familiäre Opposition“, fügt sie hinzu.

Büdenbender wird ihre Arbeit als Richterin wohl zukünftig ruhen lassen müssen

Der 61-jährige Steinmeier, der neu gewählte Bundespräsident, bedankt sich bei seiner sechs Jahre jüngeren Frau für die Unterstützung: „Ich könnte es ohne dich nicht machen und ich hätte es ohne dich nicht gemacht.“

Es ist ja tatsächlich so, wie Steinmeier es an diesem Abend sagt: „Die Rolle des Präsidentenehepaares ist sehr traditionell angelegt. Einer wird gewählt – und vom anderen wird erwartet, dass er vieles aufgibt.“ Bei Büdenbender stellt sich da vor allem die Frage nach ihrer Arbeit als Richterin.

Der „Spiegel“ jedenfalls berichtete in den vergangenen Tagen, sie wolle sich davon beurlauben lassen. Ursprünglich habe sie vorgehabt, ihre Arbeit am Berliner Verwaltungsgericht auch als First Lady weiterzuführen. Am Gericht seien jedoch Zweifel laut geworden, ob die Richtertätigkeit mit der Rolle als Frau des Staatsoberhaupts vereinbar sei, hieß es in dem Bericht. Steinmeier und Büdenbender äußerten sich dazu vor der Wahl nicht.

Steinmeier und Büdenbender seit 20 Jahren verheiratet

Die 55-Jährige, die im Siegerland geboren wurde, war nie nur die Frau an seiner Seite, sondern hat immer auch ihr eigenes Leben gelebt. Die beiden lernten sich an der juristischen Fakultät der Universität Gießen kennen und sind seit mehr als 20 Jahren verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter Merit ist mittlerweile erwachsen.

Zwischen Elke Büdenbender und der Lebensgefährtin des scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck, Daniela Schadt, gibt es übrigens, was die Berufsausübung angeht, Parallelen. Daniela Schadt hatte ihren Job als Journalistin nach der Wahl ihres Partners ruhen lassen.

Mit – der allerdings unverheirateten – Schadt verbindet Büdenbender darüber hinaus, dass sie einen anderen Nachnamen trägt als ihr Mann. Zum zehnten Hochzeitstag 2005 wollte die zukünftige First Lady eigentlich nachträglich doch noch den Namen ihres Mannes annehmen, doch dann wurde Steinmeier Außenminister und sie dachte sich: „Das sieht jetzt ganz blöd aus, so als würde ich mir fremde Lorbeeren anstecken.“

Steinmeier spendete seiner Frau vor einigen Jahren eine Niere

Ins Licht der Öffentlichkeit rückte Elke Büdenbender vor einigen Jahren dadurch, dass ihr Mann seiner damals kranken Frau eine Niere spendete. Ein Schritt, der vielen Respekt abnötigte. „Was“, fragte der damalige Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), „könnte die Liebe zu einem nahestehenden Menschen stärker zeigen als diese Entscheidung?“, fragte der Liberale.

Diejenigen, die beide gut kennen, zitieren gern einen Satz, den der frühere US-Präsident Bill Clinton im Wahlkampf mal über Barack Obama gesagt hat. Dieser, befand Clinton, sei auch deshalb geeignet für das Präsidentenamt, weil er genug Verstand bewiesen habe, Michelle zu heiraten. Bei Steinmeier und Büdenbender sei es ähnlich, sagen Weggefährten aus Uni-Zeiten.

Mit Büdenbender hat Steinmeier mindestens auch eine potenzielle Vertretung, falls er sich mal wieder um Stunden verspäten sollte. In einem solchen Fall ist seine Frau nämlich mal vor einigen Jahren für den Außenminister eingesprungen. Sie hielt dessen Rede für ein weltoffenes Europa. „Ich als Außenminister“, sagte sie stellvertretend für ihn. Und kam, so ist es zu lesen, gut an.