CDU-Generalsekretär CDU-Generalsekretär: Laurenz Meyer bezog bis April 2001 Geld von RWE

Berlin/MZ. - Der hatte 60000 Eurojährlich vom Energiekonzern RWE bekommen -ohne Gegenleistung. Auf dem CDU-Parteitaghatte Meyer erklärt, Arentz' Verhalten müssemoralisch bewertet werden. Nach dem Parteitagwurde bekannt, dass Meyer Billig-Strom vonRWE bezieht. Dies bringt ihm 1400 Euro imJahr. Der Gescholtene rechtfertigte sich.Derlei sei bei ehemaligen RWE-Beschäftigten üblich, auch, dass dasUnternehmen ihm ein Darlehen für den Bau seinesHauses gewährte.
Das zahlt er noch ab. Meyerbeharrte darauf, dass der Vertrag mit RWEruhe, seitdem er im November 2000 CDU-Generalsekretärgeworden sei. Die "Berliner Zeitung" berichtetenun, Meyer habe bis April 2001 Gehalt kassiert.RWE habe darauf gedrungen, die Zahlungen einzustellen.
Meyer musste dies am Freitag einräumen: Bis zumApril 2001 habe er für den Konzern Restarbeitenerledigt und dafür knapp 60000 Euro erhalten.Dass er auch verbilligt Gas bekam, habe er"eben erst erfahren". CDU-Sozialexperte Karl-JosefLaumann äußerte dennoch: "Das ist völlig inOrdnung und in keiner Weise anrüchig. Ichweiß nicht, was die Aufregung soll." Die Grünenin Nordrhein-Westfalen werfen Meyer hingegen"Dreistigkeit" vor. Er habe schon als Mitglieddes Landtages "doppelt kassiert".
Der SPD-PolitikerVolker Neumann urteilt: "RWE hat nicht ohneGrund Leute auf der Gehaltsliste. Natürlichwird Einflussnahme erwartet." Der CDU-Landesvorsitzendevon Sachsen-Anhalt, Thomas Webel, findet:"Für die Öffentlichkeit ist so etwas schwerzu verstehen. In der Phase der Einführungvon Hartz IV ist das problematisch. Arbeitslosemüssen eine Leistung erbringen, um Geld zubekommen. Und wenn ein zweites Einkommen vorhandenist, werden Leistungen gestrichen." Webelbetonte allerdings: "Ich will über niemandenden Stab brechen."
CDU-Chefin Angela Merkel soll nicht amüsiertgewesen sein. Doch so lange sie schweigt,so Beobachter, könne Meyer ruhig schlafen.Gestern schwieg sie.