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Bundeswehr Bundeswehr: Oberst muss mit Prozess rechnen

Von MARKUS DECKER 01.10.2009, 18:59

BERLIN/MZ. - Damit jedenfalls rechnet man in führendenBundeswehrkreisen. Da Klein darauf verzichtethabe, die um die Tanklaster versammelten Menschenvor dem Angriff zu warnen, könne der Tatvorwurfsogar noch über den der fahrlässigen Tötunghinausgehen.

Bei dem Luftangriff kamen nach afghanischenAngaben 99 Menschen um, darunter 30 Zivilisten.SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold sagte,der Untersuchungsbericht der Nato zu dem Angriffwerde zwischen dem 16. und dem 18. Oktobererwartet und wohl "sehr kritisch" ausfallen.Schon jetzt sei klar, dass "gravierende Fehler"gemacht worden seien. Klein ist seit Montagwieder in Deutschland und macht Urlaub. Danachkehrt er zu seinem alten Standort, der 13.Panzergrenadierdivision Leipzig, zurück.

Unterdessen wird eine Aufstockung derBundeswehr-Truppe in Afghanistan wahrscheinlicher.Zwar dementierte ein Sprecher des VerteidigungsministeriumsBerichte, wonach eine Anhebung der Mandatsobergrenzevon 4500 auf 7000 Soldaten geplant sei.Auch Arnold hält eine Anhebung "für nichtrealistisch" und fordert, Deutschland solleseine Bemühungen bei der Ausbildung afghanischerSicherheitskräfte intensivieren. Tatsächlichwird im Verteidigungsministerium eine Anhebungder Mandatsobergrenze erwogen. Ex-GeneralinspekteurHarald Kujat erklärte: "Eine Anhebung wirdunausweichlich." Der Druck der USA werde wachsenund die Taliban in Nordafghanistan stärker."Wir müssen initiativ vorgehen und die Kampfkraftstärken. Die Obergrenze sollte deutlich erhöhtwerden, und zwar eher in Richtung 8000 alsin Richtung 6000", sagte Kujat.