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Bundeswehr in Afghanistan Bundeswehr in Afghanistan: Struck und Militärführung lehnen Panzer in Kabul ab

10.06.2003, 12:08
Archivbild: Deutsche Militärpatrouille in Kabul. (Foto: dpa)
Archivbild: Deutsche Militärpatrouille in Kabul. (Foto: dpa) EPA

Berlin/dpa. - Für ihren Einsatz in Afghanistan soll die Bundeswehr auch nach dem Terroranschlag vom Samstag nicht mit Panzern ausgerüstet werden. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) betonte am Dienstag in Berlin, dass die Bundeswehr das Vertrauen der Bevölkerung gewinne wolle. «Das schaffen wir nicht, wenn wir auftreten wie eine Besatzungsmacht.»

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, erklärte, dass die kritische Phase immer der Kontingentwechsel sei. Innerhalb von vier Wochen würden 2500 Soldaten ausgetauscht und müssten zwischen Feldlager und Flughafen mit Bussen transportiert werden. In den gepanzerten Fahrzeugen vom Typ Dingo hätten nur fünf Soldaten Platz, und ein Kampfpanzer sei mit der vierköpfigen Besatzung bereits ausgelastet.

Struck teilte mit, dass ein Erkundungsteam wie geplant in den nächsten zwei Wochen in Afghanistan prüfen werde, ob der Bundeswehreinsatz über Kabul hinaus ausgeweitet werden könne. Dabei geht es um den Schutz von regionalen Wiederaufbau-Teams. Darüber will Struck an diesem Mittwoch auch mit seinem US-Amtskollegen Donald Rumsfeld bei einem Treffen in Garmisch-Partenkirchen sprechen.

Zugleich stellte Struck klar, dass Deutschland bei der geplanten EU-Friedensmission in Kongo keine Soldaten für den Einsatz in dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land selbst bereitstellen werde.

Ein Teil der Bundeswehrsoldaten, die bei dem Terroranschlag in Afghanistan verletzt worden sind, werden am Sonntag (08.06.2003) vom Stuttgarter Flughafen aus mit Sanitätsfahrzeugen in das Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht.(Foto: dpa)
Ein Teil der Bundeswehrsoldaten, die bei dem Terroranschlag in Afghanistan verletzt worden sind, werden am Sonntag (08.06.2003) vom Stuttgarter Flughafen aus mit Sanitätsfahrzeugen in das Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht.(Foto: dpa)
dpa
Auslandseinsätze der Bundeswehr (Grafik: dpa)
Auslandseinsätze der Bundeswehr (Grafik: dpa)
dpa