Bundeskanzlerin lässt sprechen Bundeskanzlerin lässt sprechen: Angela Merkels Sprecher verurteilt Ausschreitungen gegen Flüchtlinge

Berlin - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die rassistischen Ausschreitungen im sächsischen Heidenau mit scharfen Worten verurteilt. Die Regierungschefin ließ ihren Sprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin erklären: „Es ist abstoßend, wie Rechtsextreme und Neonazis versuchen, rund um eine Flüchtlingseinrichtung ihre dumpfe Hassbotschaft zu verbreiten. Und es ist beschämend, wie Bürger, sogar Familien mit Kindern, durch ihr Mitlaufen diesen Spuk unterstützen.“
Es gebe keinerlei Rechtfertigung für Gewalt. Wer so handele wie in Heidenau, stelle sich weit außerhalb der Werteordnung.
„Deutschland lässt nicht zu, dass Flüchtlinge, über deren schwierige Lebenssituation jeder durchaus einmal nachdenken sollte, von hasserfüllten Parolen empfangen werden oder von alkoholisierten Schreihälsen bedrohten werden“, sagte Seibert.
Bei nächtlichen Krawallen von Rechtsextremisten und Rassisten waren in Heidenau seit Freitag mehr als 30 Polizisten verletzt worden.
Persönliches Statement?
Möglicherweise wird Merkel selber auch eine Stellungnahme zum Thema Flüchtlinge abgeben. Für 17 Uhr ist eine Pressekonferenz zusammen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande angekündigt.
In den letzten Tagen hatte die Kritik an Merkel zugenommen. Während es immer mehr fremdenfeindliche Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte gegeben hatte, war von der Kanzlerin kein Statement gekommen. Im Internet war dies unter dem Hashtag #merkelschweigt kritisiert worden. (dpa)