Ausschreitungen nach Wahl in Mongolei
Ulan Bator/dpa. - Die Ausschreitungen nach der Parlamentswahl in der Mongolei haben trotz Verhängung des Ausnahmezustands über die Hauptstadt Ulan Bator auch in der Nacht zum Mittwoch angehalten. Nach Augenzeugenberichten legten die Demonstranten an einem Amtsgebäude und dem Kulturpalast Feuer.
Nach dem Sieg der regierenden Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP) und Vorwürfen der oppositionellen Demokratische Partei (DP) über Unregelmäßigkeiten bei der Wahl entbrannte eine Diskussion über mögliche Neuwahlen. Die Wahlkommission hatte allerdings die Rechtmäßigkeit der Parlamentswahl am Sonntag bereits bestätigt.
Der MRVP-Vorsitzende und Ministerpräsident Sanjaa Bayar warf seinem Kontrahenten Tsakhia Elbegdorj eine Mitschuld am Ausbruch der Unruhen vor, die in der jüngeren Geschichte der Mongolei ohne Beispiel sind. Der Oppositionsführer, der am Dienstag den Vorwurf der Wahlmanipulation erhoben hatte, verurteilte die Ausschreitungen noch in der Nacht. Am späten Abend hatte Präsident Nambaryn Enkhbayar für vier Tage den Ausnahmezustand und eine nächtliche Ausgangssperre über die mongolische Hauptstadt verhängt. Bei den Unruhen sollen bislang 25 Menschen verletzt worden sein. Demonstrationen der Opposition gab es auch in der Industriestadt Darkhan.