Atommüll Atommüll: Transport mit Verspätung in La Hague
Paris/dpa. - Am Mittwochabend hatten deutsche und französische Kernkraftgegnerin Bischheim bei Straßburg den Transport etwas 20 Minuten langblockiert. Insgesamt vier Blockierer ketteten sich an den Schienenfest. Rund 200 Polizisten trugen die versammelten Atomgegner weg undschnitten die Angeketteten mit einer Kreissäge los. Es kam vereinzeltzu Rangeleien. Fünf Franzosen und Deutsche wurden von der Polizeivorübergehend festgenommen. Deutsche und französische Atomgegnerhatten in jüngster Zeit mehrfach Protesteinsätze geübt.
Der Atommülltransport, der von seinem Fahrplan her am Vormittag um11 Uhr in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hagueankommen sollte, hatte nach dieser Blockade bereits 50 MinutenVerspätung. Er war zuvor auf dem Bahnhof im südpfälzischen Wörthzusammengekoppelt worden und hatte unbehindert die französischeGrenzte bei Lauterbourg im Nordelsass passiert.
Auf dem Weg durch Frankreich kam es zu weiteren kurzen Störungen.Ein Mitglied der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte sich beiCarentan an die Schienen gekettet, wurde jedoch von Polizeikräftenrasch entfernt. Die Atommüllbehälter stammten aus Brunsbüttel(Schleswig-Holstein) und Stade an der Niederelbe sowie aus denKraftwerken Mülheim-Kärlich (Rheinland-Pfalz) und Philippsburg(Baden-Württemberg). Der Transport aus den norddeutschenKernkraftwerken war am Dienstag aus Hamburg gestartet.
Der Atommüll aus Neckarwestheim, der für die britischeWiederaufarbeitungsanlage Sellafield bestimmt ist, traf nach Angabender Eisenbahngesellschaft SNCF mit vierstündiger Verspätung amfranzösischen Verladehafen in Dunkerque (Dünkirchen) ein. Wegen derProteste von Atomkraftgegnern musste der Transport auf seinem Weg zumÄrmelkanal umgeleitet werden, hieß es.