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Anschlag auf BVB-Bus Anschlag auf BVB-Bus: Bomben waren sehr professionell - Ermittlungen in alle Richtungen

13.04.2017, 18:11
Diese Metallstifte und -splitter wurden am Tatort des Anschlags auf den BVB-Bus von Ermittlern sichergestellt.
Diese Metallstifte und -splitter wurden am Tatort des Anschlags auf den BVB-Bus von Ermittlern sichergestellt. dpa

Düsseldorf - Die Sprengsätze auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund waren nach Angaben von Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) hochprofessionell gebaut. „Die Sprengkraft war enorm“, sagte Jäger am Donnerstag in einer Sitzung des Innenausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Täter gewaltbereite Fußballfans seien.

Die Täter seien nicht gefasst und hätten weitere Anschläge angekündigt, sagte der Minister. „Das nehmen wir sehr ernst“. Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann sagte: „Wir suchen nach mordbereiten Tätern“. Es werde auch nach Fingerabdrücken an den Sprengsätzen gesucht.

Unterdessen ist der Tatort wieder freigegeben worden. Das teilte die Polizei in Dortmund am Donnerstag mit. Metallteile der Sprengsätze hatten auch Wohnzimmerscheiben eines Hauses in rund 20 Metern Entfernung durchschlagen.

Laut NRW-Verfassungsschutz sind die drei identischen Bekennerschreiben, die am Tatort gefunden wurden, keiner einzelnen extremistischen Richtung zweifelsfrei zuzuordnen. Es werde in Richtung Links- und Rechtsextremismus sowie Islamismus ermittelt, sagte der Leiter des NRW-Verfassungsschutzes, Burkhard Freier.

Mit Blick auf Islamismus sage er, es fehlten arabische Floskeln, auch seien die Forderungen am Ende des Textes untypisch für die Terrormiliz Islamischer Staat. „Der IS verhandelt nicht“, sagte Freier. (dpa)