50 Jahre Mauerbau 50 Jahre Mauerbau: Sonderausstellung in Marienfelde

Berlin/dapd. - In Westberlin habe es über 90Aufnahmelager für DDR-Flüchtlinge gegeben.
Deren Geschichte will die Sonderausstellung «Verschwunden undVergessen» ab dem 4. August mit zahlreichen Fotos, Filmmaterial undZeitzeugenberichten erzählen, erläuerte Effner. «Manche dieserNotunterkünfte waren sehr klein, in anderen lebten Tausende», fügtesie hinzu. Die meisten der rund vier Millionen DDR-Flüchtlinge seienvor dem Mauerbau über die Grenze gekommen.
«Die Lebensverhältnisse in den Notunterkünften waren zum Teilsehr beengt», sagte die 39-Jährige. Manche von ihnen waren demnachnur große Hallen, in denen mit Vorhängen Schlafplätze für einzelneFamilien abgetrennt wurden. In Marienfelde befand sich die zentraleVerwaltung der Westberliner Flüchtlingslager: «Deswegen ist diesauch der richtige Ort für eine derartige Ausstellung».
Auf einer großen begehbaren Karte könnten Besucher hier mehr überdie Aufnahmelager erfahren, von denen aus die DDR-Flüchtlinge ihreweitere Reise in die BRD antraten. «Aber auch heute dauert dieGeschichte des Notaufnahmelagers Marienfelde weiter an», sagteEffner. So seien hier derzeit Asylbewerber untergebracht «und bisvor kurzem lebten hier Spätaussiedler aus der ehemaligenSowjetunion».
Zu der Sonderausstellung gibt es den Angaben zufolge am 10.August eine Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen, welche die Situationdes Notaufnahmelagers Marienfelde während des Mauerbaus beleuchtensoll. Vom 5. und 15. August findet darüber hinaus die Ausstellung«Der geteilte Bahnhof» im Bahnhof Friedrichstraße statt, bei derTheaterschauspieler an zwei Tagen (13. und 14. August) authentische Flüchtlingsszenen aufführen.