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17. Juni 1953 17. Juni 1953: Doku-Dramen, Info-Nacht, «Gernsehabend»

12.06.2003, 09:27
Angriff auf einen Funktionär in der Leipziger Beethovenstraße. (Zur arte-Sendung am 16. Juni 2003, 22.05 Uhr: "Helden ohne Ruhm. 17. Juni 1953." Bild: Sendeanstalt/Copyright)
Angriff auf einen Funktionär in der Leipziger Beethovenstraße. (Zur arte-Sendung am 16. Juni 2003, 22.05 Uhr: "Helden ohne Ruhm. 17. Juni 1953." Bild: Sendeanstalt/Copyright) arte

Hamburg/dpa. - Zum 50. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni bekommen die Fernsehzuschauer noch einmal ausführlich Gelegenheit, sich über die Ereignisse des Jahres 1953 zu informieren. Die öffentlich-rechtlichen Kanäle und der Privatsender RTL bieten in den nächsten Tagen eine Fülle von Dokumentationen und Doku-Dramen.

Einen ganzen «Gernsehabend» widmet der RBB Berlin an diesem Samstag (14. Juni) dem Aufstand. Unter den sieben Beiträgen, die bis 00.40 Uhr gezeigt werden, ist auch «Aufstand auf dem Lande - Der 17. Juni 1953 in Brandenburg», der am 17. Juni im RBB Brandenburg wiederholt wird. Dort ist auch am Montag (16. Juni) um 21.45 Uhr ein Dokumentarfilm über Rudolf Herrnstadt zu sehen, der bis zum 17. Juni 1953 als Nachfolger von SED-Chef Walter Ulbricht galt, nach dem Volksaufstand jedoch entmachtet wurde: «Moskaus Kronprinz für die DDR».

Am 16. und 17. Juni bringt RTL einen aufwendig produzierten Dokumentar-Zweiteiler, in dem Nachrichtenmoderator Peter Kloeppel jeweils ab 22.15 Uhr die Geschichte der DDR erzählt. Unter dem Titel «Wir da drüben» kommen in den beiden 50-Minuten-Filmen prominente Zeitzeugen wie Hans Modrow, Peter Sodann, Gregor Gysi oder Henry Maske zu Wort. «Wir wollen zeigen, was die getrennte Entwicklung der beiden deutschen Staaten für unsere Nation und unser Zusammenleben heute bedeutet», sagte Kloeppel, der gemeinsam mit André Zalbertus Autor der Dokumentation ist. Die erste Folge beschäftigt sich mit der Zeit zwischen dem Kriegsende 1945 und dem Prager Frühling 1968. Der zweite Teil widmet sich den Jahren von 1969 bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990.

Bisher nie öffentlich gezeigte 35-Millimeter-Aufnahmen vom 17. Juni 1953 in Leipzig sind in der Dokumentation «Helden ohne Ruhm» zu sehen. Der Beitrag wird am Montag (16. Juni) um 22.05 Uhr im deutsch- französischen Kulturkanal Arte ausgestrahlt, am Abend danach um 21.05 Uhr in der ARD und am 18. Juni um 22.15 Uhr im RBB Berlin.

Das ZDF zeigt am Abend des 17. Juni um 20.15 Uhr den Film «Rübergemacht!». Darin werden anhand von Einzelschicksalen «spektakuläre Fluchten aus der DDR» geschildert. Am 3. Juni hatte das ZDF-Doku-Drama «Der Aufstand» von Hans-Christoph Blumenberg 2,44 Millionen Zuschauer interessiert.

In einer Info-Nacht «Der 17. Juni in Mitteldeutschland» zeigt das MDR-Fernsehen am kommenden Montag (16. Juni) ab 22.55 Uhr unter anderem bisher unbekanntes Archivmaterial. Vorher wiederholt der Mitteldeutsche Rundfunk um 20.15 Uhr den am 7. Mai im Ersten Programm gesendeten Film «Tage des Sturms» nach einem Drehbuch von Erich Loest. Das Drama, das den 17. Juni aus der Sicht eines Arbeiters in Bitterfeld schildert, sahen damals 4,24 Millionen Menschen. Arte wiederholt den Film am 13. und 20. Juni.

Auch der am 14. Mai in der ARD gezeigte Fernsehfilm «Zwei Tage Hoffnung», den damals 3,34 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten, ist am Montag noch einmal zu sehen: Um 21.50 Uhr strahlt der WDR den Streifen aus, in dem ein Westberliner Journalist seine Familie aus dem Osten retten will. Der Westdeutsche Rundfunk sendet außerdem bereits an diesem Freitag (13. Juni) um 23.45 Uhr die Dokumentation «Wehe den Besiegten». Diesen Film bringt auch das Bayerische Fernsehen am 16. Juni um 22.44 Uhr.

Der Norddeutsche Rundfunk greift auf zwei Dokumentationen zurück, die selbst schon Zeitgeschichte sind: In «Gedenktag» (Sendung am 16. Juni um 24.00 Uhr) versuchte Dieter Wedel 1969, die Ereignisse am Beispiel Bitterfelds in Spielszenen zu rekonstruieren. In «Ein Mittwoch im Juni» (17. Juni um 23.00 Uhr) untersuchte Lutz Lehmann 1973 die Frage: «Volksaufstand, Arbeiterrevolte oder Agentenputsch?».