Nach heftiger Kritik Nach heftiger Kritik : Sächsischer Landesbischof tritt zurück

Dresden - Der sächsische Landesbischof Carsten Rentzing hat am Freitag überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Die Diskussion um seine Person sei nicht nur für ihn sondern auch für die Landeskirche eine Belastung. „Um Schaden von meiner Kirche abzuwenden, habe ich mich entschieden, mein Amt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen“, teilte er mit. Rentzing ist seit 2015 Landesbischof.
Der bekennende Konservative war von Beginn an nicht unumstritten. Bereits zur Amtseinführung hatten Hunderte Pfarrer und Gemeindemitglieder protestiert. Unter anderem wurde Rentzing dessen ablehnende Haltung zu homosexuellen Partnerschaften vorgeworfen.
Rentzings Mitgliedschaft in Burschenschaft sorgt für Kritik
Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Rentzing bis heute zahlendes Mitglied der schlagenden Burschenschaft „Hercynia“ ist. Eine Petition mit mehr als 800 Unterzeichnern hatte danach eine Distanzierung Rentzings von der Burschenschaft gefordert.
„Ich stehe für konservative Positionen und Werte, die ich in einem langen Entwicklungsprozess für mich als richtig erkannt habe“, teilte Rentzing am Freitag mit. „Positionen, die ich vor 30 Jahren vertreten habe, teile ich heute nicht mehr.“
Er appelierte an die Kirche und ihre Mitglieder, aufeinander zu zugehen. „Unsere Kirche steht gegenwärtig vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen können“, so der scheidende Bischof. (mz)