Möbel Möbel: Schieder-Gruppe ist vorerst gerettet

Schieder-Schwalenberg/dpa. - Europas größter MöbelherstellerSchieder ist vorerst gerettet. Nach tagelangen Verhandlungen hättenalle beteiligten Kreditinstitute dem Konzept der Brückenfinanzierungzugestimmt, der Fortbestand der Gruppe sei damit gesichert, sagte einUnternehmenssprecher am Mittwoch. Details nannte er zunächst nicht,die Verträge sollten aber noch in der Nacht vorbereitet werden. Offenblieb die Entscheidung des Insolvenzgerichts Detmold über dievorsorglichen Insolvenzanträge aus der vergangenen Woche. BeiSchieder stehen mehr als 11 000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, gut 1000davon in Deutschland.
Nach Angaben des Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Detmold,Reinhard Seiler, hatten die Investoren am Mittwoch in Düsseldorf überein von der Deutschen Bank erarbeitetes neues Konzept verhandelt. DasKreditinstitut wollte sich dazu nicht äußern. Ein unter Führung derInvestmentbank Goldman Sachs entstandenes Konzept für eineBrückenfinanzierung von 70 Millionen Euro über einen Zeitraum vondrei Monaten habe die Deutsche Bank nicht akzeptiert, sagte Hans-Dieter Matzke, Betriebsratschef der Schieder-Möbelwerke im lippischenSchieder-Schwalenberg.
Zuvor demonstrierten am Nachmittag rund 400 Schieder-Mitarbeitervor der Deutschen-Bank-Zentrale in Frankfurt. Mit Trillerpfeifen undSpruchbändern protestierten die Beschäftigten gegen dasKreditinstitut. Das Detmolder Insolvenzgericht hatte am Dienstageinen Sachverständigen eingesetzt und dem Unternehmen damit eineAtempause verschafft.
Ein Schieder-Firmensprecher hatte schon im März gesagt, diegegenwärtige Finanzierungsstruktur der Unternehmensgruppe sei zuteuer. Für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr 2006/07 (31. März)peilte Schieder früheren Angaben zufolge ein Umsatzplus von 3,4Prozent nach Erlösen von rund 950 Millionen Euro im Vorjahr an.