Medizinstudium Medizinstudium: Einsichten für Nicht-Mediziner
Halle (Saale)/MZ. - Jeder kennt sie: Die „Götter in Weiß“. Und viele kennen außerdem das Gefühl, das einen überkommt, wenn man krank oder gar verletzt zu einem solchen aufblickt: Dankbarkeit, vielleicht sogar ein wenig Ehrfurcht. Wie mühsam und lang muss der Weg sein, um vom Schulabgänger zu einem Arzt zu werden, der mit Geduld und scheinbar unbegrenztem Wissensvorrat seinen Patienten zur Seite steht. Oder? Als Außenstehender weiß man meist so gut wie gar nichts über die Phase, die einen jungen Menschen zum Retter in der Not werden lässt.
Die Regelstudienzeit beträgt 6 Jahre
Eines steht fest: Wer Medizin studiert, der studiert lange: die Regelstudienzeit beträgt sechs Jahre. Ein Zeitraum, in dem andere Studenten schon zwei Studienabschlüsse vorzeigen können. Und oft kommt während des gesamten Studiums die Freizeit zu kurz - daran hat sich auch heutzutage nichts geändert. Die ersten vier Semester werden als „Vorklinik“ bezeichnet. In dieser Zeit wird beispielsweise Physik, Chemie, Biologie und Anatomie gelernt. Wer die ersten zwei Jahre besteht, auf den wartet die sogenannte „Klinik“, die Einblicke in alle Fachgebiete gewährt: Hygiene, Radiologie, Chirurgie, Pathologie und so weiter. In den letzten beiden klinischen Semestern, dem sog. „Praktischen Jahr“, sowie in vorangegangenen drei Monaten Pflegepraktikum müssen die Studenten ihr Wissen in die Praxis umsetzen. Auf jene, die all dies bewältigt haben, wartet zum Abschluss des Studiums das Staatsexamen.
Das Medizinstudium in Halle
Was zeichnet nun speziell den Standort Halle aus? Fast 2000 Studenten tummeln sich derzeit in der Medizinischen Fakultät. Dorle Knauf ist eine davon und tritt damit in die Fußstapfen ihres Vaters, der vor 30 Jahren ebenfalls an der Saale studierte. „Mir gefällt das Studium in Halle sehr gut und ich habe auch noch nie mit dem Gedanken gespielt, die Uni zu wechseln.“ sagt sie. Trotz der vielen Studenten hatten sie und ihr Vater nie den Eindruck, sich in einer „Massenveranstaltung“ zu befinden. Im Gegenteil: „Die Stadt und die Anzahl der Kommilitonen ist überschaubar und die Lernbedingungen vollkommen ausreichend. Die begleitenden Seminare und Praktika sind gut organisiert. Man findet immer engagierte Leute in der Lehre, an welche man sich mit Problemen wenden kann.“, lobt Dorle Knauf. Obwohl sie viel lernen und damit häufig auf ihre Freizeit verzichten muss, empfindet sie das Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität als sehr gut.
Für diejenigen, die sich selbst mal wie ein Medizinstudent fühlen möchten, gibt es immer wieder Veranstaltungen, die einen Blick hinter die Kulissen erlauben. So zum Beispiel am 18. Januar, wo auch neugierige Nicht-Mediziner um 15 Uhr in der Poliklinik für Orthopädie an einer allgemeinverständlichen Vorlesung über Hüfterkrankungen und Gelenkersatz teilnehmen können. Darüber hinaus dürfen im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ auch die Station erkundet und Experten der Klinik befragt werden.