Maschinenbau Maschinenbau: Ehemalige Manroland-Mitarbeiter begehrt

Plauen/dpa. - Gute Aussichten für die entlassenen Mitarbeitervon Manroland in Plauen: Sie werden auf dem Arbeitsmarkt heftigumworben. Zwar hätten bisher erst fünf der Entlassenen einen neuenJob, sagte die Sprecherin der Arbeitsagentur Zwickau, MirjamHillebrand, der Nachrichtenagentur dpa. Es lägen aber etwa 150Stellenangebote von mehr als 60 Firmen zwischen Hof und Chemnitz vor.«Jeden Tag kommen neue Angebote hinzu. Fast alles sind namhafteUnternehmen.» Gefragt seien vor allem Experten für CNC-Maschinen,Elektroanlagenmonteure, Konstrukteure sowie Ingenieure. Nach derManroland-Pleite wurde etwa jeder zweite der ehemals rund 700Mitarbeiter des auch als Plamag bekannten Betriebes entlassen.
Für die Anfang Februar gegründete Transfergesellschaft haben sichHillebrand zufolge bisher 295 ehemalige Mitarbeiter gemeldet. Weitere45 würden voraussichtlich in den Monaten März bis Juni folgen. Diesewerden dann bis zu sechs Monate auf einen neuen Job vorbereitet: Siedurchlaufen Praktika und werden bei der Arbeitssuche unterstützt.«Die Manroland-Mitarbeiter sind zumeist schon qualifizierte Leute»,sagte Hillebrand. Es gehe deshalb vor allem um kurze, individuellabgestimmte Anpassungen an eine neue Arbeit.
Für die Zeit in der Transfergesellschaft wird ihnen einTransferkurzarbeitergeld gezahlt, für das die Arbeitsagentur runddrei Millionen Euro bereitstellt. Das entspreche in etwa demArbeitslosengeld, das aber im Rahmen des Sozialplanes vom ehemaligenUnternehmen auf 80 Prozent des bisherigen Nettoentgeltes aufgestocktwird.
Die in dem Werk verbliebenen Mitarbeiter hoffen indes weiter aufeinen Investor. «Es gibt Interessenten», versicherte der Sprecher vonInsolvenzverwalter Werner Schneider abermals. Allerdings seivermutlich nicht mehr in dieser Woche mit einer Entscheidung zurechnen. «Wir können uns Zeit lassen. Das Werk ist mit derreduzierten Belegschaft wirtschaftlich gut ausgelastet», sagte derSprecher.
Am 1. Februar - etwa zwei Monate nach der Manroland-Pleite - hatdie Plamag unter Federführung Schneiders mit etwa der Hälfte derehemaligen Mitarbeiter einen Neustart in Angriff genommen. Schneiderist vorläufiger Hauptgesellschafter und hält an dem Betrieb 80Prozent. Zu 20 Prozent sind drei frühere Manager an der Plamagbeteiligt.
Für die beiden anderen Manroland-Standorte in Offenbach undAugsburg gibt es mit der Lübecker Possehl-Gruppe und dem englischenMaschinenbauunternehmer Tony Langley schon neue Eigentümer. Alsweitere Option für Plauen gilt auch eine Beteiligung von Possehl.