1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. KSB AG: KSB AG: Konzern baut 60 Arbeitsplätze im Werk in Halle ab

KSB AG KSB AG: Konzern baut 60 Arbeitsplätze im Werk in Halle ab

Von Frank Zimnol 09.06.2004, 17:51

Halle/MZ. - Der Abbau solle sozialverträglich, ohne betriebsbedingte Kündigungen vorgenommen werden, versuchte der Manager die Gemüter zu beruhigen. Aus diesem Grunde würden in erster Linie jene Mitarbeiter angesprochen, die in die "gesicherte Altersteilzeit" gehen könnten. Da der Altersdurchschnitt im Werk hoch sei, böten sich für eine solche Lösung viele Arbeitnehmer an, sagte Kölpien.

Steffen Gebauer, Betriebsratsvorsitzender bei KSB Halle, bezeichnete die Strategie des Konzerns, auf Altersteilzeit zu setzen als "nicht gerade sozial, aber sozialer als Entlassungen". Von daher stimme er der Maßnahme - wenn auch schweren Herzens - zu. Immerhin trage sie dazu bei, dass die verbleibenden 390 Jobs, zumindest für die nächsten Jahre sicherer werden, sagte Gebauer der MZ. KSB-Sprecher Ullrich Bingenheimer wies darauf hin, dass der Konzern von seinen insgesamt 7 300 Arbeitsplätzen in Europa 650 abbauen werde. 430 davon entfielen auf Standorte in Deutschland.

Die Reduzierung sei Teil eines Strukturprogramms, das beschlossen worden ist, um auf die veränderte Marktsituation zu reagieren. Das klassische Geschäft, die Produktion von Pumpen und Armaturen, wachse nur noch langsam und stagniere in den Hauptmärkten Deutschland und Frankreich, erläuterte Bingenheimer. Da andererseits die Kosten für Material und Personal gestiegen seien, habe sich die Umsatzrendite verschlechtert. "Im Interesse des Unternehmens sind wir gezwungen, gegenzusteuern", versuchte Kölpien die unpopuläre Maßnahme zu verteidigen. Der Konzern wolle die Belastungen aber nicht allein auf die Schultern der potenziellen Vorruheständler abladen. Auch die verbleibenden Mitarbeiter sollten ihren Teil zur Sicherung des Unternehmens beitragen, kündigte der Personalchef an. Deshalb werde angestrebt, die Wochenarbeitszeit in Halle um zwei auf 40 Stunden, uns zwar ohne Lohnausgleich, zu erhöhen.

Der Betriebsrat wollte sich dazu nicht äußern. Wenn der Konzern solches im Sinn habe, müsse er sich mit dem Tarifpartner, der IG Metall, ins Vernehmen setzen, sagte Gebauer. Kommentar Seite 4