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Industriegase Industriegase: Linde zieht nach München um

06.09.2006, 14:32

Wiesbaden/dpa. - Der bisherige StandortWiesbaden wird Zentrale der als «Kion Group» ausgegliedertenGabelstaplersparte. Mit 53 000 Mitarbeitern und rund 12,7 MilliardenEuro Jahresumsatz wird die «Linde Group» Weltmarktführer imGasegeschäft; Konzernchef Wolfgang Reitzle sprach am Mittwoch voneinem «echten global player». Eine zweite Zentrale mitunterstützenden Funktionen entsteht im englischen Surrey. DieMarkennamen Linde und BOC bleiben.

Reitzle versprach eine rasche Erschließung der Potenziale desvereinigten Unternehmens. Die rechtlich selbstständige «Kion» mit19 000 Mitarbeitern und 3,6 Milliarden Euro Jahresumsatz will erweiterhin verkaufen oder an die Börse bringen. Analysten schätzen denmöglichen Ertrag auf 3 Milliarden Euro. Das Geld soll dazu beitragen,die 11,7 Milliarden Euro teure BOC-Übernahme zu finanzieren. Diekünftige Wiesbadener Zentrale werde mit 80 Mitarbeitern auskommen,sagte ein Sprecher. Der Umzug werde voraussichtlich im ersten Quartal2007 abgeschlossen.

Derzeit beschäftigt Linde in Wiesbaden etwa 350 Menschen. «Kion»umfasst die Gabelstapler-Marken Linde, Still und OM; der Name istnach Unternehmensangaben aus der Sprache der ostafrikanischen Massaiabgeleitet und bedeutet «Führung übernehmen». Chef wird Linde-Vorstand Hubertus Krossa. «Kion» sei mit seinen drei Marken in EuropaMarkt- und Technologieführer, sagte Krossa.

An der Spitze der «Linde Group» steht ein fünfköpfiges Management,dem neben Reitzle auch Linde-Vorstand Aldo Belloni angehört. Von BOCkommen Kent Masters und Trevor Burt hinzu. Zum Finanzchef rückt GeorgDenoke vom Unternehmensteil Linde Gas auf. Sein Vorgänger PeterDiesch bleibt noch bis Ende des Jahres im Vorstand, um die Trennungder Gabelstapler-Sparte zu betreuen. Der Aufsichtsrat wird sich nachAngaben eines Firmensprechers am 12. September mit der neuenFührungsstruktur befassen.

Zum Verkauf steht außerdem das Komponenten-Geschäft der englischenTochter BOC Edwards, die mit Vakuum-Pumpen und Teilen für dieElektronikindustrie einen Jahresumsatz von rund 800 Millionen Euroerzielte. Reitzle begründete das mit der Konzentration auf dasIndustriegase-Geschäft. Mit der Steuerung des Verkaufsprozesses istdie Deutsche Bank beauftragt.

Die Linde-Aktie gab am Mittwoch leicht nach und lag am Nachmittagmit 69,38 Euro unter dem Vortageskurs von 70,10 Euro.