Imagekampagne Imagekampagne: Das «Land der Ideen» reicht bis unter der Gürtellinie
Chemnitz/dpa. - Die Designer-Unterwäsche exportiert Bruno Banani seit diesem Jahr auch nach China. 1993 gründeten die Geschäftsführer Wolfgang Jassner und Klaus Jungnickel das Unternehmen und kreierten den Markennamen. Mittlerweile prangt dieser auch auf Möbeln, Schuhen und Parfüms. «Deutschland - Land der Ideen» ist eine Image- und Standortinitiative von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft.
Das Erfolgsgeheimnis von bruno banani liegt unter der Gürtellinie. Mit Slips, Tangas und Jazz-Pants erobert derChemnitzer Unterwäschehersteller seit 1993 die Welt. In Deutschlandbezeichnet sich das Unternehmen selbst als Marktführer im Bereich vonDesigner-Unterwäsche. Rund 4,3 Millionen Deutsche tragen dieUnterwäsche aus Chemnitz tragen, sagt Geschäftsführer WolfgangJassner. Im vergangenen Jahr erzielte die bruno banani underwear GmbHeinen Markenumsatz von 55 Millionen Euro, für 2007 werden 60Millionen Euro angestrebt. An diesem Mittwoch wird das Unternehmenzum Ort im «Land der Ideen», der Imageinitiative von Bundesregierungund deutscher Wirtschaft.
Der Chef des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie(vti), Bertram Höfer, sieht in bruno banani ein Beispiel dafür, dassdeutsche Bekleidungshersteller auch gegen Billigimporte aus Chinakonkurrenzfähig sein können. «Das Unternehmen paart höchste Qualitätin der Produktion mit einer konsequenten Markenpolitik undausgesprochen originellen PR- und Marketingaktionen», sagt Höfer.«bruno banani verkauft nicht einfach Unterwäsche. Die Marke trifftdas Lebensgefühl ihrer Kunden.»
Die Unterwäsche wird von einer Mailänder Modedesignerin entworfen.Produziert wird aber allein in Chemnitz. Dort nähen rund 70 Frauendie Stoffe im Akkord zusammen. «100 Prozent made in Germany», sagtder für die Produktion verantwortliche Geschäftsführer KlausJungnickel. Das komme auch im Ausland an. In ganz Europa sei dieWäsche gefragt. Und jetzt wollen die Chemnitzer den chinesischenMarkt erobern. Erste Läden wurden in diesem Jahr eröffnet.
1992 begann die «Erfolgsgeschichte», wie vti-Chef Höfer sagt.Jungnickel, damals Geschäftsführer der in Auflösung befindlichenTextilfabrik VEB Tricotex, engagierte den Textilexperten WolfgangJassner von der Schwäbischen Alb als Berater. Der Marketingprofi ausdem Westen und der technische Fachmann aus dem Osten schlossen sichzusammen. «Wir erkannten im Bereich von Designerunterwäsche fürHerren eine Marktlücke», sagt Jassner. Und so fing es 1993 mit einerHerrenunterhose aus Baumwolle an.
Entwickelt wurde dazu der Name. «bruno banani ist eine reinerFantasiemarke», erklärt Jassner. «Das klingt italienisch undexklusiv, ist merkfähig und in aller Welt aussprechbar.» Zunächstseien sie dafür belächelt worden. Mittlerweile aber kennen 51 Prozentder Deutschen den Markennamen, wie eine Studie desNachrichtenmagazins «Der Spiegel» aus diesem Jahr belegt.
Dazu beigetragen hat spektakuläre PR. 1998 ließen die ChemnitzerKollektionsteile ins All schießen und auf der russischenWeltraumstation Mir testen. Drei Jahre später folgte der Drucktesteiner Unterhose in 4800 Meter Tiefe im Bermudadreieck. ImForschungszentrum Jülich ließen sie 2002 eine Shorts in winzige Teilezerlegen und auf 240 Stundenkilometer beschleunigen.
Auch wenn es seit langem Artikel für die Damen gibt, macht dieFirma fast drei Viertel ihres Umsatzes mit Wäsche für Männer. Hinzukommt das Lizenzgeschäft als zweites Standbein. Der Unternehmensnameprangt auch an Parfüms, Bademoden, Brillen, Uhren und seit diesemJahr auch Möbeln. Demnächst sollen Lederwaren hinzukommen. «UnsereKunden verdienen sicherlich überdurchschnittlich und es macht ihnenSpaß, sich auch mal etwas zu leisten», sagt Jassner. «Die Geiz-ist-geil-Klientel ist nichts für uns.»