Herbert Roth Herbert Roth: Hardrock für den Rennsteig
Halle (Saale)/MZ. - Volksmusik und Hartmetall, Herbert Roth und Rock'n'Roll, niemals ging das zusammen. "Der Beat ist tot,es lebe Herbert Roth", dichteten Fans des Thüringer Heimatsängers ja angeblich schon zu DDR-Zeiten. Doch zu diesem Jubiläum wird alles anders, alte Regeln gelten nicht mehr: Pünktlich zum 60. Geburtstag des "Rennsteigliedes", das Roth am 15. April 1951 im Gemeindesaal von Hirschbach bei Suhl erstmals öffentlich vortrug, hat sich die Thüringer Metal-Band Macbeth überreden lassen, eine Schwermetall-Version des Klassikers einzuspielen, mit der der MDR den runden Jahrestag der heimlichen Thüringer Nationalhymne feiern will. "Wir haben aus der Dur- eine Moll-Variante gemacht", beschreibt Macbeth-Gitarrist Ralf Klein, Und eine doppelte Basstrommel eingesetzt. Die Vorlage verträgt das. "Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land, den Beutel auf dem Rücken, die Klampfe in der Hand" hatte Roths Jugendfreund Karl "Kaschi" Müller gedichtet. Für den 24-jährigen Suhler Friseur Herbert Roth das Ticket ins Showgeschäft.
Bis sich Staatschef Walter Ulbricht als Fan outete, wurde ihm zwar vorgeworfen, Kitsch zu fabrizieren. Doch "ich wollte nie ein Künstler genannt werden", sagte Roth. Mit 10 000 Konzerten und hunderttausenden verkaufter Platten wurde der 1983 mit 56 Jahren verstorbene Chef der "Suhler Volksmusikanten" zum Devisenbringer für die DDR. Vor allem zur Legende: "Dass es außer dem ,Rennsteiglied' noch eine richtige Thüringenhymne gibt", lacht der Erfurter Ralf Klein, "weiß gar keiner mehr."