Handel Handel: Quelle schließt in Leipzig, Chemnitz und Essen die Callcenter

Leipzig/dpa. - Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Der weltweit tätigeTelefondienstleister Transcom Worldwide, der erst im Sommer inDresden einen neuen Standort eröffnet hat, spürt einen saisonalenAuftragsrückgang und hat Aufträge mit Zeitarbeitsfirmen gelöst. EinAbbau fester Beschäftigungsverhältnisse sei nicht geplant, sagteTranscom-Geschäftsleiter Holger Schilaske.
Die Betreuung der Quelle-Kunden werde in Berlin und Magdeburggebündelt, teilte Primondo mit. Mit den Kundenbetreuern an den dreiStandorten werde über einen Interessenausgleich und einen Sozialplanverhandelt. Außerdem solle ein neues Call-Center in Cottbus eröffnetwerden. In Technik und Infrastruktur wolle das Unternehmen 30Millionen Euro investieren wolle.
Als Gründe für die Schließungen nannte ein Unternehmenssprecher«mangelnde Infrastruktur und zu hohe Kosten». Dadurch hätten sich dieStandorte als nicht verkäuflich erwiesen. Die Call-Center in Leipzigund Chemnitz sollen zum 31. Mai geschlossen werden, das Call-Centerin Essen zum 31. Juli. Die Restrukturierung sei «eine wesentlicheVoraussetzung für die nachhaltige Rückkehr von Primondo und Quelle in die Gewinnzone», hieß es in der Mitteilung. Die Schließung weitererCall-Center sei nicht geplant.
Bereits im November hatte die Primondo-Gruppe die Schließung einesCall-Centers in Dänemark zum 30. April 2008 angekündigt. Als Gründewurden unter anderem gesunkene Anrufer-Aktivitäten und zu hohePersonalkosten genannt. Primondo kümmert sich in der Arcandor AG, die bis Sommer 2007 KarstadtQuelle hieß, um das Versandhandelsgeschäft.Arcandor will im laufenden Jahr Primondo und Karstadt bis zum Herbstfit für die Börse machen.
Transcom hatte im vergangenen Sommer die Schaffung von 450Arbeitsplätzen in Dresden angekündigt. Gestartet wurde mit 150Beschäftigten, zum Jahresende waren es etwa 220. Rund 40 Zeitarbeiterverloren nun die Arbeit. Geschäftsleiter Schilaske sagte, er rechnedamit, dass die Zahl der beschäftigten Zeitarbeiter im Laufe desJahres wieder steigen werde. Etwa 1,5 Millionen Euro sollen in denStandort investiert werden. In Sachsen gibt es rund 130 Callcentermit etwa 8000 Mitarbeitern.