Gamescom Gamescom: Spielemesse wird ein Erfolg für Köln
KÖLN/MZ. - Während draußen auf der Straße sengende Hitze herrschte, ging es im wohlklimatisierten Inneren der Koelnmesse zunächst eher geruhsam zu. Am ersten Besuchertag der Gamescom am Freitag waren die Warteschlangen zunächst noch überschaubar und man gelangte ohne unfreiwilligen Körperkontakt von einem Stand zum anderen. Doch es war die Ruhe vor dem Sturm. Die Sorge, dass der Umzug der Spielemesse von Leipzig an den Rhein ein Fehler gewesen sein könnte, war schnell wie weggeblasen.
Am Sonntagnachmittag fand die Erleichterung dann endlich auch Ausdruck in konkreten Zahlen: 245 000 Besucher, davon 17 000 Fachbesucher, informierten sich vor Ort über Spielneuheiten. In Leipzig, wo die Messe unter dem Namen Games Convention entwickelt worden war, waren es 2008 rund 40 000 weniger gewesen. Auf einer Fläche von 120 000 Quadratmetern waren insgesamt 458 Unternehmen aus 31 Ländern vertreten, 248 Aussteller kamen aus Deutschland. Damit hat die Kölner Messe nicht nur Leipzig überflügelt, sondern sich auch gleich international an die Spitze gesetzt.
"Wir sind sehr stolz auf die Premiere der Gamescom", freute sich Olaf Wolters, Geschäftsführer des Branchenverbandes BIU, in einer ersten Stellungnahme. "Sie hat auf Anhieb alle Ziele erfüllt und ist die größte Spielemesse der Welt. Computer- und Videospiele sind so attraktiv, dass unsere Branche trotz Wirtschaftskrise alle Rekorde bricht." Die Messe habe sich auf Anhieb als Leitmesse etabliert, sagte der Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH, Oliver P. Kuhrt.
Noch wichtiger ist allerdings das Fazit der Aussteller. "Wir sind mit dem Verlauf der Gamescom sehr zufrieden. Die vollen Messehallen zeigen, wie gut ihr Konzept ankommt", erklärte Bernd Fakesch, General Manager Nintendo Deutschland. "Vor allem freut uns, dass man hier so viele Besucher beobachten kann, die sich offenbar zum ersten Mal auf einer Videospielmesse umschauen. Aus Sicht von Nintendo hat sich der Umzug nach Köln also gelohnt. Zur letztjährigen Games Convention in Leipzig war der Konzern, der mit seiner Wii völlig neue Zielgruppen erschlossen hat und seitdem den Spielkonsolen-Markt beherrscht, gar nicht mehr angereist.
Auch die beiden anderen großen Player im Spielgeschäft setzten alles daran, den neuen Standort zu adeln. Microsoft ließ Designerlegende Peter Molyneux anreisen, um sein neues Fantasy-Epos "Fable III" anzukündigen. Auch Sony schickte einen Weltstar ins Rennen: Hideo Kojima, der wie kein Zweiter die Verschmelzung von Kino und Videospielen vorangetrieben hat, präsentierte den jüngsten Teil seiner Reihe "Metal Gear Solid" für Sonys Taschenkonsole PSP.