1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Flughafen-Chef geht: Flughafen-Chef geht: Jähn will in Leipzig/Halle nicht die zweite Geige spielen

Flughafen-Chef geht Flughafen-Chef geht: Jähn will in Leipzig/Halle nicht die zweite Geige spielen

Von Steffen Höhne 05.06.2019, 16:04
Johannes Jähn verlässt den Flughafen Leipzig/Halle. (Archivfoto)
Johannes Jähn verlässt den Flughafen Leipzig/Halle. (Archivfoto) MFAG

Schkeuditz - Am Dienstag verkündet der Flughafen Leipzig/Halle eine der größten Logistik-Investitionen in seiner Geschichte und am Mittwochnachmittag wird bekannt gegeben, dass der verantwortliche Manager dafür, Johannes Jähn, den Flughafen verlässt.

Der gebürtige Wittenberger Jähn ist seit 2015 in der Führung der Mitteldeutschen Flughafen AG. Der frühere Manager von Obi Logistics wurde geholt, um die Logistik-Aktivitäten am Flughafen auszubauen. Der heute 41-Jährige machte sich auch fleißig ans Werk. Es sorgte dafür, dass Flughafenflächen, die jahrelang brach lagen, nun entwickelt und Investoren angeboten werden. Rund um den Flughafen soll in den nächsten Jahren ein Industriepark entstehen.

Johannes Jähn sieht sich nicht in der zweiten Reihe

Jähn tat das bis vergangenen Jahr in einer Art Doppelspitze mit dem Vorstand Markus Kopp. Das Arbeitsklima zwischen beiden bezeichneten Mitarbeiter als „frostig“. Jähn war in dieser Zeit Sprecher des Vorstandes, doch hatte nur formal den Hut auf.

Kopp steuerte das Fluggeschäft - war für die Ansiedlung von Airlines zuständig. Das gelingt im Frachtbereich, im Passagiergeschäft stagnierte lange die Entwicklung. Daher musste Kopp im Vorjahr auch gehen.

Im folgte der ehemalige Air-Berlin-Manager Götz Ahmelmann. Dieser machte von Anfang an klar, dass er der alleinige Chef ist. Ahmelmann ist Geschäftsführer der beiden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. Jähn sollte sich um das operative Geschäft an den Airports kümmern. Das heißt, sie am Laufen halten. Doch auch das Gespann Ahmelmann und Jähn funktionierte offenbar nicht so gut, dazu tritt der ehemalige Air-Berlin-Manager wohl zu dominant auf. Als zweite Reihe sieht sich Jähn jedenfalls nicht.

Sein Abschied dürfte für ihn dennoch schmerzlich sein. Der Flughafen will in den kommenden Jahren 500 Millionen Euro in den Ausbau stecken. Jähn hätte das wohl zum großen Teil verantwortet. Nun muss sich Airport-Boss Ahmelmann einen Logistik- und Betriebsmanager suchen. Baumaßnahmen an Flughäfen, das weiß Ahmelmann aus Berlin, können tückisch werden. (mz)