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Pläne des Gesundheitsministers Kritik von Virologen: Was der Impfstoffvorrat mit alten Handys zu tun hat

Aktualisiert: 27.08.2021, 16:37
Deutschland will bis zu 80 Millionen Dosen Corona-Impfstoff einlagern. Doch ist das isnnvoll?
Deutschland will bis zu 80 Millionen Dosen Corona-Impfstoff einlagern. Doch ist das isnnvoll? (Foto: AFP)

Leipzig/Halle (Saale)/MZ - Virologe Alexander Kekulé von der Universitätsmedizin Halle hat die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums kritisiert, in Deutschland einen großen Vorrat mit Corona-Impfstoff anzulegen. Das ergebe keinen Sinn, sagte Kekule im MDR-Podcast „Corona-Kompass“.

Denn die aktuellen Impfstoffe, von denen Deutschland bis zu 80 Millionen Dosen einlagern wolle, seien für den ursprünglichen Typ des Virus entwickelt worden. Corona mutiere aber immer weiter – und da müssten auch die Impfstoffe immer wieder angepasst werden. Hinzu kommt die Haltbarkeit der mRNA-Wirkstoffe.

Deutschland habe dann schlimmstenfalls 80 Millionen Dosen eines wirkungslosen Impfstoffs im Schrank. Sich jetzt mit Impfstoff zu bevorraten sei, als ob man Millionen bereits veraltete Handys einlagere.

Kekule plädierte stattdessen dafür, den Impfstoff an andere Länder weiterzureichen. Die Impfdosen an ärmere Länder zu verschenken sei „in diesem Fall schwierig, weil die das logistisch bei den RNA-Impfstoffen gar nicht hinkriegen, das zu verteilen“, erklärte Kekulé. Er schlug stattdessen Spenden an andere Länder vor, die einen Impfstoffmangel hätten - er nannte Südkorea, Singapur, Australien, Neuseeland und Taiwan.