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Radikalisierung Ehemaliger Ausbilder: Rechtsextremismus bei Polizei wurde zu lange totgeschwiegen

Aktualisiert: 23.06.2021, 10:25
In den vergangenen Monaten wurden immer wieder rechtsextreme Gruppen innerhalb der Polizei enttarnt. (Symbolfoto)
In den vergangenen Monaten wurden immer wieder rechtsextreme Gruppen innerhalb der Polizei enttarnt. (Symbolfoto) (Foto: imago images / onw-images)

Halle (Saale) - Der ehemalige Ausbilder der Hochschule der Polizei, Hans-Gerd Jaschke, hat mehr Einsatz gegen rechtsextreme Tendenzen bei der Polizei gefordert. Er kritisierte, dass das Problem von den Behörden zu lange totgeschwiegen wurde. „Um sich selbst zu retten und die eigene Position. Denn wenn man hier Schwächen zugegeben hätte oder Defizite, fällt das ja auf sie selber zurück“, sagte der Politikwissenschaftler gegenüber dem MDR.

Polizeibeamte seien nicht von vornherein rechts. Oft passiere die Radikalisierung in der Gruppe. Etwa, wenn Vorgesetzte bestimmte Dinge zuließen oder abfällig über Ausländer redeten. Habe ein Polizeibeamter rassistische Überzeugungen und müsse mit ethnischen Minderheiten seinen Job machen, „dann liegt die Gefahr nahe, dass er seine Befugnisse überschreitet. Und dann wird es gefährlich.“ Hier müsse die Polizei gegensteuern, „und sie tut es zu wenig“, kritisiert Jaschke. (mz)