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Deutsche Bank Deutsche Bank: Rolf Breuer weist Kritik an den Großbanken zurück

Von Rainer Gummelt 27.04.2004, 18:35
Rolf Breuer, früher Vorstandschef der Deutschen Bank, ist Präsident des Bankenverbandes. Er wehrt sich gegen Kritik an der Kreditvergabe für den Mittelstand. (Foto: dpa)
Rolf Breuer, früher Vorstandschef der Deutschen Bank, ist Präsident des Bankenverbandes. Er wehrt sich gegen Kritik an der Kreditvergabe für den Mittelstand. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Freyburg/MZ. - Bei ihrer ersten Tagung in den neuen Ländernbeschäftigte sich die hochkarätige Wissenschafts-Gesellschaftmit der der Selbstständigkeit in Geschichteund Gegenwart. Dabei wurde festgestellt, dassallein in Sachsen-Anhalt eine Lücke von 20000Unternehmenklafft.

Breuer begrüßte die derzeitige intensive Diskussionüber den nach seinen Worten unbefriedigendenStand des Aufbaus Ost. Es sei höchste Zeit,die in den 90er Jahren von einer falsch ausgerichtetenAnkurbelungspolitik gemachten Fehler zu korrigieren.Das gelte auch für die Banken, die zum Beispieleiner fehlgeleiteten Baupolitik gefolgt seien.Breuer versicherte, der Mittelstand könnesich dabei darauf verlassen, ausreichend mitKrediten versorgt zu werden. Er widersprachVorwürfen, Großbanken würden sich aus derFinanzierung des Mittelstandes zurückziehen.

Die Kritiker übersähen, dass sich derMittelstand inzwischen bei vielen ausländischenBanken auf dem deutschen Markt bedienen könne.Zudem wüchsen die Möglichkeiten, den Kapitalmarktaußerhalb von Banken, Sparkassen und Volksbankenzu nutzen, sagte der Präsident des Bankenverbandes.

Er sieht in dem Beitritt von ost- und mitteleuropäischenStaaten zur Europäischen Union eine großeChance für die neuen Bundesländer. Sie würdenden einst angestammten Markt aus DDR-Zeitennoch intensiver nutzen können. Breuer erwartetnicht, dass der 1. Mai unmittelbar große Veränderungennach sich ziehen wird. Vieles sei in den vergangenenJahren vorweg genommen worden. Einen weiterenEntwicklungs-Schub erwartet er jedoch, wenndie Beitrittsländer in die Währungsunion aufgenommenwerden. Ängste, Deutschland werde überschwemmtvon Arbeitskräften aus den neuen EU-Ländern,hält Breuer für übertrieben.