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Chrysler-Verkauf belastet Daimler-Ergebnis

25.10.2007, 11:29

Stuttart/dpa. - Die Trennung von der US-Tochter Chrysler hat dem Daimler-Konzern im dritten Quartal wie erwartet die Bilanz verhagelt. Unterm Strich fiel ein Verlust in Höhe von 1,553 Milliarden Euro an, wie das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mitteilte.

Im Vorjahr hatte der Konzern auf vergleichbarer Basis noch 868 Millionen Euro verdient. Dennoch fielen die Belastungen aus dem Chrysler-Verkauf mit 2,6 Milliarden Euro im dritten Quartal etwas niedriger aus als angenommen. Daimler hatte hier mit einem Wert von rund drei Milliarden Euro gerechnet.

Auch bei den übrigen Zahlen schnitt Daimler besser ab als erwartet. So kletterte der Umsatz von 24,234 auf 25,681 Milliarden Euro. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit 24,176 Milliarden Euro gerechnet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich leicht von 1,823 auf 1,891 Milliarden Euro. Hier hatten die Schätzungen bei 1,832 Milliarden Euro gelegen.

Stark entwickelte sich vor allem die Sparte Mercedes-Benz Cars. Mit einem EBIT von 1,331 Milliarden Euro nach 850 Millionen Euro im Vorjahr stand die Sparte deutlich besser da als von den Analysten vorhergesagt, die von 1,092 Milliarden Euro ausgegangen waren. Der Umsatz lag mit 14,077 Milliarden Euro ebenfalls deutlich über den Schätzungen von 13,010 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte der Bereich einen Umsatz von 12,581 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Besser als erwartet lief das Geschäft auch in den Bereichen Lastwagen sowie Vans, Buses, Other. Bei Daimler Trucks sank das Ergebnis wegen der schleppenden Nachfrage in den USA und Japan zwar von 565 auf 480 Millionen Euro, die Experten hatten aber mit einem Rückgang auf knapp 450 Millionen Euro gerechnet. Daimler begründete die vergleichsweise weiche Landung vor allem mit der "erfreulichen Absatzentwicklung in Europa und Lateinamerika" sowie Effizienzsteigerungen. Der Umsatz sank von 7,959 auf 7,007 Milliarden Euro (Prognose: 6,836).

Einen Ergebnisrückgang von 341 auf 319 Millionen Euro verbuchte auch die Sparte Vans, Buses, Other. Wie im Lastwagengeschäft fielen die Einbußen aber moderater aus als gedacht. Befürchtet worden war ein EBIT-Einbruch auf 232 Millionen Euro. Der Umsatz verbesserte sich sogar von 3,127 auf 3,557 Milliarden Euro, obwohl an der Börse lediglich mit stagnierenden Erlösen gerechnet worden war.

Enttäuscht wurden die Markterwartungen nur von der Finanzsparte Financial Services. Hier rutschte das EBIT von 221 auf 87 Millionen Euro, der Umsatz stieg um elf Prozent auf 2,213 Milliarden Euro (Prognose: 2,114). Hier seien wegen des Verkaufs der Mehrheit an Chrysler Kosten durch den Aufbau einer eigenständigen Finanzdienstleistungsorganisation in Nordamerika entstanden, hieß es zur Begründung.

Die Planungen für das laufende Geschäftsjahr bestätigten die Stuttgarter größtenteils. So soll der Konzernabsatz mit rund 2,1 Millionen Fahrzeugen etwa auf Vorjahresniveau liegen. Gleiches gilt für den Umsatz. Im vergangenen Jahr waren auf vergleichbarer Basis Erlöse von 99 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Das EBIT soll auf mindestens 8,5 Milliarden Euro steigen. Nicht enthalten sind darin allerdings die Belastungen aus dem Chrysler-Verkauf in Höhe von 2,5 Milliarden Euro.

Auch in den einzelnen Sparten bleibt es bei den bisherigen Planungen, lediglich für den Bereich Mercedes-Benz Cars ist man in Stuttgart nun optimistischer. Die Umsatzrendite soll bei deutlich über acht Prozent liegen. Bislang war Daimler hier von mehr als sieben Prozent ausgegangen. Im Lastwagengeschäft wird der Absatz zurückgehen, das Ergebnis soll trotz der geringeren Nachfrage aber stabil bleiben.