Chronologie: Der lange Bahn-Tarifstreit
Frankfurt/Main/dpa. - Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL dauert inzwischen neun Monate. Eine Chronologie:
20. März 2007: Die GDL fordert einen eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal (Lokführer, Zugbegleiter, Bordservicekräfte). Das Einstiegsgehalt von 1970 Euro soll auf 2500 Euro pro Monat steigen.
9. Juli: Transnet und GDBA einigen sich nach Warnstreiks mit der Bahn auf Tariferhöhungen von 4,5 Prozent zum 1. Januar 2008 sowie 600 Euro als Einmalzahlung. Die GDL fordert einen eigenen Tarifvertrag.
13.-19. Juli: Erste Tarifverhandlungen von Bahn und GDL werden abgebrochen. Die GDL fordert jetzt «mindestens 31 Prozent» mehr Geld.
9. August: Die Ex-CDU-Politiker Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf vermitteln. Die Mediation scheitert am 20. September.
5. Oktober: Das Arbeitsgericht Chemnitz verbietet auf Antrag der Bahn Streiks im Fern- und Güterverkehr. Eine Woche später bestreikt die GDL ganztägig bundesweit tausende Regionalzüge und S-Bahnen.
15. Oktober: Die Bahn bietet der GDL unter anderem einen «eigenen» Tarifvertrag an. Der GDL geht das Angebot nicht weit genug. Weitere bundesweite Streiks bei Regional- und S-Bahnen folgen.
2. November: Das Sächsische Landesarbeitsgericht in Chemnitz erlaubt der GDL, auch den Güter- und Fernverkehr zu bestreiken.
8.-10. November: GDL bestreikt 42 Stunden den Bahn-Güterverkehr, kurz darauf wird der Personen- und Güterverkehr in weiten Teilen Deutschlands mehrere Tage lahmgelegt, vor allem im Osten.
20./21. November: Die Bahn legt ein neues Angebot vor.
29. November: Die Bahn einigt sich mit den Gewerkschaften GDBA und Transnet auf Eckpunkte für ein neues Bezahlungssystem im Konzern. Bis 2010 sollen alle Bahner mindestens zehn Prozent mehr Geld bekommen.
4. Dezember: Bahn und GDL einigen sich in zweitägigen Gesprächen auf die Fortsetzung von Tarifverhandlungen. Die Parteien vereinbaren einen Fahrplan zur Lösung des Konfliktes.
19. Dezember: Die GDL bricht die Tarifverhandlungen mit der Bahn überraschend ab.
20. Dezember: Die GDL kündigt Streiks am 7. Januar 2008 an.