Brüssel: Grünes Licht für Euro-Kandidaten Slowakei
Brüssel/Frankfurt/dpa. - Die Slowakei ist reif für die Einführung des Euro zum kommenden Jahreswechsel. Das frühere Ostblockland erfülle die Maastrichter Beitrittskriterien, teilten die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank am Mittwoch in Brüssel und Frankfurt mit.
Die EU-Staaten müssen der Beitritts-Empfehlung der EU-Kommission im Juni noch zustimmen. Das Land mit gut fünf Millionen Bürgern hat Schulden und Inflation im Griff. «Die Slowakei... ist für die Einführung des Euro am 1. Januar 2009 bereit», sagte EU-Währungskommissar Joaquín Almunia. Bratislava müsse aber die Inflation weiter niedrig halten und mehr Ehrgeiz beim Sparen zeigen. Auch die Zentralbank hat für die Zukunft noch erhebliche Bedenken, da sie ein Anziehen der Inflation befürchtet.
Die Slowakei wäre das 16. Land im Euro-Club. Die Eurozone umfasst bisher 318 Millionen Menschen vom Polarkreis bis ins südliche Mittelmeer.
Die wichtigsten Vertreter des Landes reagierten mit Genugtuung, aber ohne Euphorie auf die positive Empfehlung. Vor allem als «Vertrauensbeweis für die Slowakei und ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit» wertete Ministerpräsident Robert Fico die Berichte der EU-Institutionen. Seine Regierung habe aber auch «vollen Respekt vor der Herausforderung», die auf sie zukommen werde, betonte der Regierungschef in Bratislava.