BMW BMW: Leipzig wird Hochburg der Elektro-Autos

Halle (Saale)/MZ/STH. - Der AutomobilstandortMitteldeutschland wird gestärkt. Der MünchnerAutobauer BMW erweitert sein Werk in Leipzigfür die Fertigung eines neu entwickelten Elektro-Autos.Der Konzern investiert dafür 400MillionenEuro und schafft 800 Arbeitsplätze, sagteBMW-Vorstandschef Norbert Reithofer. Diesist weit mehr, als bisher angekündigt. Gemeinsammit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wurdegestern symbolisch die Erweiterung gestartet.
Ab 2013 sollen in Leipzig emissionsfreie Automobilemit einem Elektroantrieb und einer besondersleichten Kunststoff-Karosserie in Großserievom Band rollen. Reithofer unterstrich dasEngagement des Autobauers für den StandortDeutschland. "Wir haben 24 Produktionsstättenin 13 Ländern. Aber Deutschland ist unsereHeimat", betonte er. Für Leipzig sprach, dassdas Werk sehr modern und flexibel in der Produktionist.
Für das sogenannte Megacity Vehicel setztBMW auf völlig neue Werkstoffe. Statt Stahloder Aluminium wird die Karosserie aus deutlichleichteren Carbonfasern bestehen. "Es wirdein komplett neues Fahrzeug für einen Elektroantriebkonzipiert", sagte Projektleiter Ulrich Kranz.Bis zu 200 Kilometer soll die Reichweite desFahrzeugs sein. Wie genau das Fahrzeug aussehensoll, lässt BMW bisher aber genauso offenwie den Preis. Bereits ab 2011 wird in Leipzigein E-Auto auf Basis des 1er Modells montiert.
Kanzlerin Merkel verwies auf das Ziel derBundesregierung, eine Million Elektrofahrzeugebis 2020 auf die Straßen zu bringen. "Ichsehe hier zum allerersten Mal, dass das richtigGestalt annimmt", sagte sie. Bisher fahrennur sehr wenige E-Autos auf deutschen Straßen.Zudem waren es zuletzt vor allem japanischeund französische Autobauer, die neue Modelleab 2011 ankündigten. Der Markt soll starkwachsen. Die Unternehmensberatung Roland Bergerprognostizierte für 2020 einen jährlichenAbsatz von zehn Million Elektro- und Hybrid-Autosweltweit. Dies wäre jedes fünfte neu zugelasseneAuto.
Sachsen will davon profitieren. MinisterpräsidentStanislaw Tillich (CDU) erklärte, BMW knüpfemit der Entwicklung neuer Technologien andie Tradition des Automobilbaus in Sachsenan. Heute produzierten neben BMW auch Porscheund Volkswagen Kraftfahrzeuge im Freistaat.Zusätzlich gebe es 750 Zulieferbetriebe. InSachsen-Anhalt sind es rund 250 Auto-Zulieferer.Sie produzieren teilweise für das BMW-Werkin Leipzig, das 2005 die Fertigung aufnahm.Direkt bei BMW und Zulieferern auf dem Werksgeländearbeiten 5200 Beschäftigte.
