Bilanzbetrug Bilanzbetrug: Prozess gegen Haffa-Brüder hat begonnen

Münnchen/dpa. - Vor dem Münchner Landgericht hat am Montag unter großem Zuschauerandrang der Prozess gegen die früheren Vorstände des Medienkonzerns EM.TV, Thomas und Florian Haffa, begonnen. Staatsanwalt Peter Noll warf den beiden vor, im Jahr 2000 wissentlich falsche Halbjahreszahlen vorgelegt zu haben. Zudem hätten sie in Interviews und Vorträgen falsche Angaben über die Verhältnisse der Gesellschaft gemacht. Im Publikum saßen auch zahlreiche Kleinanleger, die mit der EM.TV-Aktie viel Geld verloren haben.
Mit dem Prozess erreicht die juristische Aufarbeitung der Skandale am Neuen Markt einen Höhepunkt. Nach Einschätzung der Beteiligten wird juristisches Neuland betreten. Vor Beginn der Verhandlung wollten sich die Haffas nicht zu den Vorwürfen äußern.
Kleinanleger forderten am Montag eine harte Bestrafung. Die positiven Aussagen der Haffas über die Lage des Unternehmens seien angesichts der Probleme bei EM.TV «schlichtweg eine Unverfrorenheit» gewesen, sagte Werbefachmann Robert Kaufmann, der nach eigenen Angaben eine sechsstellige Summe in EM.TV-Aktien investiert hatte.