Autobranche Autobranche: Zulieferer Faurecia weiht neues Werk in Leipzig ein
Leipzig/MZ. - Frontends sind komplette Montage-Einheiten für die Pkw-Front, die unter anderem aus Lichttechnik, Motorkühlung, Montage- und Querträgern sowie Crashboxen besteht. Die vorgefertigten Module werden direkt und taktgenau in die Montage eingespeist. Der Logistikaufwand auf Straße und Schiene verringere sich dadurch um rund ein Drittel, sagte BMW-Werk-Leiter Peter Claussen.
Faurecia und BMW arbeiten nach den Worten des Faurecia-Managers Volker Schlegel seit rund 30 Jahren zusammen. BMW hat für den Zulieferer die fast 12 000 Quadratmeter große Produktions- und Logistikstätte errichtet und vermietet sie an die Franzosen. Die wiederum gaben 4,5 Millionen Euro aus, um sie mit Hochtechnologie auszustatten. Entstanden sind nach Angaben von Faurecia-Vorstandschef Pierre Lévi 304 Arbeitsplätze. Beim Erreichen der vollen Kapazität können es bis zu 400 werden. 60 Prozent der Mitarbeiter kommen aus der Arbeitslosigkeit, sieben Prozent sind älter als 50 Jahre. Die neuen Mitarbeiter sind in Faurecia-Werken ausgebildet oder in Kooperation mit der Arbeitsagentur von der Berufsakademie Leuna auf den Job vorbereitet worden, berichtete der Leiter des Leipziger Werkes Jörg Baumheuer.
Faurecia gilt als einer der weltweit führenden Automobilzulieferer. 2004 betrug der Faurecia-Umsatz fast elf Milliarden Euro. Der Konzern ist in 28 Ländern vertreten. Er beschäftigt 60 000 Mitarbeiter, davon 10 000 in Deutschland.
Nach Angaben von Claussen hat das BMW-Werk einen reibungslosen Start hingelegt. "Es läuft besser, als es je zu erwarten war", sagte er. Ursache seien die Qualifikation und die Motivation der Menschen aus der Region, die das, was sie können auch umsetzen. Derzeit laufen täglich 440 BMW 3er vom Band. Das dürften 2005 einige Tausend mehr werden als geplant. Die volle Leistung von täglich 650 Pkw werde erreicht, wenn es der Markt fordere, sagte Claussen. Mit 3 500 Beschäftigten arbeiten 1 000 mehr auf dem Gelände als im März.