1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Arzneimittel: Arzneimittel: Bayer dementiert Preisabsprachen mit Apotheken

Arzneimittel Arzneimittel: Bayer dementiert Preisabsprachen mit Apotheken

10.10.2007, 15:58

Leverkusen/Bonn/dpa. - Der Pharmakonzern Bayer hat einen Magazin-Bericht über verbotene Preisabsprachen mit Apotheken bei verschreibungsfreien Medikamenten zurückgewiesen. «Preisabsprachen mit den Apotheken gibt es nicht», sagte ein Sprecher der Bayer HealthCare in Leverkusen am Mittwoch der dpa. Es gebe jedoch unverbindliche Preisempfehlungen. Das sei geltendes Recht. Das Magazin «stern» berichtet in seiner neuen Ausgabe, Bayer habe auf 11 000 Apotheken mit der Gewährung von Sonderrabatten Druck ausgeübt, um die Preiseunter anderem von Aspirin möglichst hoch zu halten. Eine Sprecherindes Bundeskartellamtes in Bonn sagte, man gehe den Vorwürfen nach.

Das Magazin bezieht sich auf interne Dokumente der Bayer VitalGmbH, die in Deutschland für den Vertrieb rezeptfreier Bayer-Arzneimittel zuständig ist. Demnach bekamen Apotheken Rabatte in Höhevon bis zu drei Prozent, wenn sie sich dazu verpflichteten, diePreise für Aspirin und andere rezeptfreie Medikamente des Konzernsmaximal vier Wochen um höchstens 20 Prozent zu senken.

In der E-Mail eines Bayer-Managers an die etwa 70 Apotheken-Außendienstler vom 30. Dezember 2006 heißt es laut «stern»: «Alsnicht verantwortbar betrachten wir Preisaktionen mitDauerniedrigpreisen oder mit Zeiträumen, die vier Wochenüberschreiten». «Nur unter Einhaltung dieser Spielregeln» könne denApothekern der besondere Rabatt gewährt werden.

Ein Bayer-Sprecher sagte, diese E-Mail gebe es. Sie sei jedochunvollständig zitiert worden, denn in ihr werde auch betont, dass derApotheker über den Preis entscheidet. «Das wird von unsselbstverständlich respektiert.» Bayer sei wegen des Berichts mitdem Kartellamt in Kontakt getreten. «Wir haben zur Aufklärung derVorwürfe unsere Hilfe angeboten.»