Felix Baumgartner Felix Baumgartner: Extremsportler hofft auf Rekordsprung am Sonntag
Roswell/dapd. - Nach mehreren Terminverschiebungen hofft der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner, am (heutigen) Sonntag mit einem Sprung aus knapp 37 Kilometern Höhe Geschichte zu schreiben. Noch nie hat sich ein Fallschirmspringer aus solcher Höhe in Richtung Erde gestürzt, noch nie hat ein Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrochen. Am Sonntagmorgen (Ortszeit) begann Baumgartners Team, bei günstigen Wetterbedingungen den Heliumballon auszurollen, der den 43-Jährigen in einer Spezialkapsel in die Stratosphäre tragen soll. Nach letzten Informationen könnte der Aufstieg ab 16.45 Uhr MESZ beginnen.
Am Montag und Dienstag waren die Rekordversuche im US-Staat New Mexico wegen zu starken Winds verschoben worden. Die Wetteraussichten am Sonntag seien gut, sagte Meteorologe Don Day. Baumgartners Aktion nahe der Stadt Roswell hat international große Aufmerksamkeit gefunden. Der Sprung gilt als äußerst gefährlich, es drohen Erblindung, Genickbruch, Blutgerinnsel oder Ohnmacht. Die Organisatoren wollen mit Blick auf die Möglichkeit eines tragischen Endes der Aktion die Live-Übertragung um 20 Sekunden verzögern.
Der „furchtlose Felix“, wie Baumgartner genannt wird, hat angekündigt, dass der Sprung aus der Stratosphäre sein letzter sein soll. Er muss sich im freien Fall unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen auf den Schutz eines Spezialanzugs verlassen und hat sich fünf Jahre lang auf das Wagnis vorbereitet.
Bisher hält Joe Kittinger den Rekord für den höchsten Absprung. Der US-Amerikaner war 1960 aus 31 Kilometern Höhe in die Tiefe gestürzt, hatte aber mit einem Tempo von 988 Stundenkilometern die Schallgeschwindigkeit verfehlt.
Der (heutige) Sonntag markiert zufällig auch den 65. Jahrestag des ersten erfolgreichen Versuchs, mit einem Flugzeug die Schallmauer zu durchbrechen. 1947 saß dabei Chuck Yeager, Testpilot der US-Luftwaffe, im Cockpit eines Raketenflugzeugs.