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Stadtratswahl 2024 in Köthen Zwei Schwergewichte treten für Freie Demokraten an

Uwe Schönemann und Köthens ehemaliger Oberbürgermeister Bernd Hauschild kandidieren für die FDP. Sanierung maroder Straßen und ein nicht besseres Angebot für die Jugend sehen sie als wichtige Aufgaben an.

Von Karl Ebert 01.06.2024, 15:59
Auch  Kandidaten der FDP waren beim „Speeddating“.
Auch Kandidaten der FDP waren beim „Speeddating“. Foto: Ute Nicklisch

Köthen/MZ. - Mit politischen Schwergewichten – auch wenn sie das selbst wahrscheinlich nicht gern hören wollen, trat die FDP zum Speeddating für die Kommunalwahl am 9. Juni vor der MZ-Lokalredaktion an. Uwe Schönemann, der Spitzenkandidat für die Stadtratswahl, und Ex-Oberbürgermeister Bernd Hauschild treten auch bei der Kreistagswahl an. Und auch Ulf Henrik Meier, die Nummer drei auf der Stadtratsliste, kann bereits auf Erfahrungen in Ausschüssen des Kreistages verweisen.

Es geht nur um Sachthemen

Ehe es überhaupt zur Behandlung von Sachthemen kam, erklärten alle unisono, dass es ihnen bei der Arbeit in den Parlamenten ausschließlich um die Arbeit an Themen für die Bürger ginge und parteipolitische Entscheidungen nicht ihr Ding seien. Hauschild und Schönemann, beide Mitglieder der aktuellen CDU/FDP-Fraktion im Kreistag, haben dies erst jüngst bei Abstimmungen in diesem Gremium deutlich gemacht.

Natürlich wissen alle drei, woran es ganz speziell in Köthen noch hapert. „Wir haben zu meiner Zeit als OB mächtig Dampf gemacht, was das Gewerbegebiet an der B6n angeht. Doch seit einem Jahr passiert dort nichts mehr. Zumindest die Archäologen könnten ihre Arbeit bereits erledigt haben“, sagt Hauschild. Zu Ulf Henrik Meiers Steckenpferden gehören beispielsweise auch die Straßen und Verkehrswege. Als Merziener weiß er natürlich, dass dort mächtig Druck auf dem Kessel ist, wenn die Sprache auf die Ortsdurchfahrt kommt. „Es ist wichtig, dass diese Durchfahrt endlich angegangen wird, wenn die B6n fertig ist. Die üble Laune zieht sich mittlerweile bis nach Zehringen, weil die Laster in Massen dort zur Baustelle B6n durchfahren und nicht die offiziellen Baustraßen nutzen, die es ja gibt“, erklärt Meier.

„Wollen in Köthen gut leben“

Uwe Schönemann holt noch etwas weiter aus. „Alles bleibt, wie es ist, kann nicht unser Ansatz sein. Wir wollen in Köthen gut leben und werden deshalb alles dafür tun“, sagt er. Dem Liebhaber von Hochkultur – das Abel-Fest wäre ohne seine Initiative nicht mehr in Köthen – ist es ein Dorn im Auge, dass die „Kultur und die Veranstaltungen für die Jugend ein absolutes Defizit der Stadt Köthen sind. Es gibt den Club ,Popcorn’ für die Kleinen und die ,Martinskirche’ für die Teenager, aber dann nichts mehr“ sagt Schönemann. Bernd Hauschild, der weiß, dass freiwillige Aufgaben finanziell schwer zu wuppen sind für die Stadt, wirft ein, dass sich der Stadtrat sicher nicht verweigern würde, wenn für die Lösung dieses Problems ein privater Investor gefunden würde.

Auch die Hürden der Bürokratie kritisiert Uwe Schönemann. „Wir hängen permanent in Satzungen und Ordnungen fest und können uns nicht lösen. Es muss doch schnellere Lösungen geben, um viele, das Stadtbild verschandelnde Gebäude zügig los zu werden“, erklärt Uwe Schönemann.