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Speed-Dating mit der MZ Wie die Freie Wählergemeinschaft Holzweißig ihre Rolle im Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen sieht

Für die Kandidaten der Freien Wählergemeinschaft Holzweißig gibt es vorab keine Grenzen. Sie sind offen für alle und haben ein Herz für die Bürger.

Von Ulf Rostalsky Aktualisiert: 28.05.2024, 15:30
MZ-Redakteur Ulf Rostalsky im Gespräch mit Mario Fessel, Uwe Denkewitz und Hans-Jürgen Präßler (v. r.) aus Holzweißig
MZ-Redakteur Ulf Rostalsky im Gespräch mit Mario Fessel, Uwe Denkewitz und Hans-Jürgen Präßler (v. r.) aus Holzweißig (Foto: Silke Ungefroren)

Bitterfeld/MZ. - Aus ihrem Namen spricht Heimatverbundenheit. Hans-Jürgen Präßler (67, Rentner mit Teilzeitgewerbe), Uwe Denkewitz (62, selbständiger Schlossermeister) und Mario Fessel (58, Diplomingenieur für Maschinenbau und Wohnungsgenossenschaftsvorstand) sind drei der Kandidaten, die die Freie Wählergemeinschaft Holzweißig am 9. Juni in die Stadtratswahl schickt. Beim Speed-Dating stellten sie sich den Fragen der MZ.

Bekanntheitsgrad zählt im Heimatort und der gesamten Stadt

Aus Holzweißig und deshalb nur für Holzweißig? Könnte aus dem Namen der Wählervereinigung die Meinung abgeleitet werden, dass die Gruppe nur ihr eigenes Süppchen kocht? Hat die Beschränkung auf den Ort vielleicht sogar Nachteile beim Urnengang zur Folge? Hans-Jürgen Präßler, amtierender Holzweißiger Ortsbürgermeister und Spitzenkandidat der Liste, ist entspannt. „Alles wird sich zeigen“, sagt er, setzt aber erst einmal auf den Bekanntschaftsgrad. „Wir sind alle aus Holzweißig, man kennt uns, übrigens auch über die Ortsgrenzen hinaus.“

Gut möglich also, dass die Freie Wählergemeinschaft im Bitterfeld-Wolfener Stadtrat wieder mitreden wird. Das liege nicht nur daran, dass sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan habe im Ort. „Wir arbeiten frei von jeglichen Parteizwängen und sind eine Alternative zu den Etablierten“, fügt Mario Fessel hinzu und sagt, niemanden von vornherein ausschließen zu wollen. „Wir werden im Rat jeden Beschluss unter die Lupe nehmen.“ Zustimmung hängt von der Frage ab, welchen Einfluss die Entscheidungen für den Bürger haben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Dass das wirklich so wäre, bezweifelt MZ-Leser Erhard Böttcher. Es sieht viele Reserven in Sachen behindertgerechten Ausbau der Fuß- und Radwege, moniert zum Beispiel die Neuverlegung von Pflaster in der Paupitzscher Straße in Holzweißig, wo danach immer noch kein Rollstuhlfahrer durchfahren könne. „Das ist kein Neubau, das ist Ertüchtigung“, erinnert Uwe Denkewitz und will nicht stehen lassen, dass man die Augen in Sachen Inklusion verschließe. Der Neubau der Schulstraße sei ein Beispiel. Außerdem hätten alle Holzweißiger Ortschaftsräte eine Spendenaktion des Oberbürgermeisters unterstützt, an deren Ende neue Sitzmöglichkeiten im Ort aufgestellt wurden.

Helfen solche Ideen auch beim Bitterfelder Kulturpalast, dessen Zukunft viele MZ-Leser bewegt und deren Fragen zum Musentempel Mario Fessel beantwortet. „Ich kenne die Vision des leider verunglückten Eigentümers. Ich hoffe, dass sich diese Ideen umsetzen lassen.“ Fessel ist Fan des Hauses – als Heimatvereinschef und als Mann, der als Kind im Palast Arbeitsgemeinschaften besuchte. „Ich glaube auch, dass der Palast Bitterfeld gut zu Gesicht stehen würde. Und ältere Holzweißiger würden schneller dorthin als nach Wolfen kommen.“

Blick auf Radwege - Ertüchtigung des vorhandenen Netzes steht vor Neubau

Thema Radwegebau. Das Netz müsse ausgebaut werden, erklärt Uwe Denkewitz und verweist auf ökologische wie gesundheitliche Gründe. „Wir müssen aber auch Bestehendes sichern.“ Es geht unter anderem um das zum Teil marode Radwegenetz in der Goitzsche. „Statt Neubau eines Radwegs von Bitterfeld nach Zscherndorf sollten wir erst einmal den Bestand sichern“, fügt Hans-Jürgen Präßler hinzu.

Sonstige brennende Themen? Für die Holzweißiger sind der Erhalt des Rathauses als zentralem Ort und der Feuerwehr wichtig. Was zähle sei auch, dass jeder Ort mindestens eine Maßnahme pro Jahr realisieren könne. „Das war einmal die klare Ansage des Oberbürgermeisters“, so Präßler.