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Speeddating zur Kommunalwahl Welche Themen die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen in Köthen beschäftigen

MZ-Redakteure sprachen mit Torsten Beyer, Kathrin Bauer und Sascha Greiner über den Stadtwald, die Belebung der Innenstadt und den geplanten Industriepark an der B6.

Von Wolfram Schlaikier 30.05.2024, 18:00
Grüne Kandidaten beim „Speeddating“ vor der Lokalredaktion
Grüne Kandidaten beim „Speeddating“ vor der Lokalredaktion (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ. - Zur fünften Runde des „Speeddatings“ der MZ mit Kandidaten für den Stadtrat Köthen zur Kommunalwahl am 9. Juni haben sich die beiden Stadträte von Bündnis 90/Die Grünen, Torsten Beyer und Sascha Greiner, zusammen mit ihrer Parteikollegin Kathrin Bauer zum Gespräch vor der Lokalredaktion in der Fußgängerzone Kleine Wallstraße eingefunden.

Auf der Kandidatenliste der Grünen für den Stadtrat Köthen stehen neun Namen, sieben von ihnen stehen auch auf der Liste für den Kreistag Anhalt-Bitterfeld. „Wir sind eine kleine Fraktion, aber ich glaube, dass wir gute Chancen haben, erneut mindestens zwei Sitze im Stadtrat zu erreichen“, sagt Sascha Greiner. Er hofft auf drei Sitze, weil es „zu zweit echt schwer ist, sich in alle Themen einzuarbeiten“.

„Welche aus Sicht der Grünen wichtigen Projekte sind übrig geblieben im Stadtrat?“, fragt MZ-Redakteur Karl Ebert. „Offen ist der Umgang mit dem Stadtgrün und Baumpflanzungen. Wie gehen wir mit der Fasanerie und dem Ziethebusch um, welche Belange kann man bedienen? Hier muss man abwägen“, erklärt Torsten Beyer.

Dem von einem Forstwirt erarbeiteten Gutachten zur Zukunft des Stadtwaldes bescheinigt der Stadtrat der Grünen ein „sehr gutes fachliches Niveau“. Nun müsse besprochen werden, welche Schritte die Stadt angesichts der „sich verändernden klimatischen Bedingungen“ gehen muss.

Als der MZ-Redakteur die städtischen Satzungen anspricht und berichtet, dass in den Gesprächsrunden mit Kandidaten anderer Parteien kritisiert worden sei, dass die Vielzahl der Regeln den Einzelhandel hemmen würden, stimmen Torsten Beyer und Sascha Greiner weitgehend zu.

„Bei der Belebung der Innenstadt hat sich zu wenig getan“, kritisiert Beyer. Sascha Greiner, der auch Vorsitzender des Vereins „Werbegemeinschaft für die Bachstadt Köthen“ ist, fordert die Anstellung eines Citymanagers. Der könnte unter anderem Veranstaltungen organisieren. „In der Werbegemeinschaft arbeiten wir ehrenamtlich, wir können Hilfe gut gebrauchen.“

Der Kontakt der Stadt zu Unternehmen sei eng, berichtet Kandidatin Kathrin Bauer, die bei Mercateo die Unternehmenskommunikation verantwortet. „Wir hatten guten Kontakt mit Bernd Hauschild, und auch jetzt mit Christina Buchheim. Vorstandschef Peter Ledermann hat mit beiden wichtige Themen besprochen.“

Angesichts der Pläne der Stadt Köthen für den „Industriepark Köthen Süd“ an der B6n macht Greiner auf ein weiteres Defizit aufmerksam: „Die Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung ist angesichts der für das geplante Gewerbegebiet nötigen Arbeit unterbesetzt.“

Das sei für eine positive Stadtentwicklung sehr wichtig, ergänzt Torsten Beyer: „Denn Ansiedlungen von Unternehmen ziehen neue Einwohner an, und deren Gesamtzahl wiederum wirkt sich aus auf die Höhe von Zuschüssen für die Kommune.“