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Mehr als Vereine unterstützen in Bitterfeld-Wolfen Kandidaten der Wählerliste Sport für den Stadtrat antworten beim Speed-Dating auf Leserfragen

Bewerber der Wählerliste Sport stehen in Runde sieben der Vor-Ort-Gespräche bei der MZ Rede und Antwort. Es geht um Sportstätten, Bäder und das Einsetzen für alle Ortschaften.

Von Silke Ungefroren 28.05.2024, 11:20
Mirko Claus, Thomas Büße und Thomas Ehrlich von der Wählerliste Sport mit MZ-Redakteurin Silke Ungefroren (v. l.) und Lesern im Gespräch.
Mirko Claus, Thomas Büße und Thomas Ehrlich von der Wählerliste Sport mit MZ-Redakteurin Silke Ungefroren (v. l.) und Lesern im Gespräch. (Foto: Frank Czerwonn)

Bitterfeld/MZ. - In Runde sieben der elf Speed-Datings bei der MZ vor den Kommunalwahlen stehen Vertreter der Wählerliste Sport Rede und Antwort. Sie ist eine der elf Parteien und Wählervereinigungen, die ihre Kandidaten ins Rennen um den Einzug in den Bitterfeld-Wolfener Stadtrat schickt. Auf die Fragen der MZ-Leser antworten Thomas Büße (61, Elektro-Handwerksmeister und Geschäftsführer), Mirko Claus (44, Social Media Manager und Grafiker) und Thomas Ehrlich (63, Ingenieurökonom und Geschäftsführer).

Mit Sport gut aufgestellt

Vorab stellen sie klar: Die Stadt sei gut aufgestellt in Sachen Sport mit ihrer Vielzahl an Vereinen, zu denen auch einige Aushängeschilder gehören. „Doch viele sind gebeutelt, die Sportstätten zum Teil teuer“, sagt Claus. „Dafür brauchen sie Unterstützung auch von Externen und dafür wollen wir uns stark machen.“ Oft fehle es an der Sicherstellung der Voraussetzungen, ergänzt Ehrlich und nennt als Beispiel die Krondorfer Sporthalle, in der kein Trainings- und Wettkampfbetrieb mehr stattfinden kann und weshalb beispielsweise die Volleyballer des VC als Bundesligamannschaft nach Muldestausee ausweichen mussten. „Und wir müssen grundsätzlich das Thema angehen, ob Vereine Miete oder Pacht und obendrein auch noch ihre Betriebskosten allein tragen sollen“, sagt Büße.

Wie sich das Wolfener Freizeitbad Woliday weiterentwickeln soll, will Leserin Sabine Merkel wissen – angesichts der Millionen Fördermittel, die nun in dessen Erweiterung als Lehr-, Schwimm- und Vitalzentrum fließen sollen. Büße kennt dessen Werdegang mit allen Höhen und Tiefen als berufener Bürger und verdeutlicht: „Die größte Herausforderung für die nächste Legislatur ist es aber, beide Bäder zu erhalten“, sagt er und meint damit auch das Sportbad in Bitterfeld. Gegenwärtig liefen für letzteres Diskussionen mit der DLRG als potenziellem Betreiber, so Ehrlich, um beiden Einrichtungen ihre Daseinsberechtigung zu geben. „Vor allem“, sagt er, „dürfen nicht nur die Preise erhöht werden, sondern vor allem die Attraktivität.“

Und um auch das künftige Personal dafür ausbilden und ein umfangreiches Angebot vorhalten zu können, brauche es laut Büße solche Vereine wie die DLRG und den Bitterfelder Schwimmverein.

Natürlich will sich die die Wählerliste Sport ebenso in allen anderen Bereichen einbringen. Wie gelingt es, auch die kleineren Ortschaften in der Stadt nicht zu benachteiligen? Mirko Claus weiß da als Greppiner Ortsbürgermeister, wovon er spricht. „Seit Jahren ist es immer wieder ein Kampf, um Maßnahmen für alle Orte in den Haushalt der Stadt unterzukriegen“, sagt er. Schwieriger werde das noch, wenn weniger kleine Orte im Rat vertreten sind. Deshalb wollen sich die Sport-Leute ganz vehement dafür einsetzen, dass auch jene berücksichtigt werden.

Regelmäßige Treffs

Büße prescht vor. Wenn die Ortschaften nicht ausreichend vertreten sind, sollten deren Ortsbürgermeister dennoch stimmberechtigt in den Rat integriert werden. Das jedoch bedürfe grundsätzlicher Entscheidungen. Ehrlich untermauert das mit einem Vorschlag, wenn das nicht so schnell zu realisieren sei: Der Oberbürgermeister sollte sich dann zumindest regelmäßig mit den Ortsbürgermeistern treffen, damit jene sich angehört fühlen. „Und dabei müssen immer auch Prioritäten gesetzt werden.“

Ein guter Anfang sei das eingeführte Ortsteil-Budget, ergänzt Claus. „Damit können zwar keine Investitionen, aber wenigstens dringend anstehende Reparaturen schnell erledigt werden.“