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Illegaler Welpenhandel Video: Dognapping in Sachsen-Anhalt - Ein Millionengeschäft mit entführten Hunden

Unter Dognapping wird das Entführen von Hunden verstanden. In den meisten Fällen werden die Vierbeiner danach im Internet verkauft. Mehr dazu im Video.

Von Anna Lena Giesert Aktualisiert: 20.03.2024, 15:06
Kleine Rassehunde, wie diese französische Bulldogge, sind bei Hundedieben besonders gefragt.
Kleine Rassehunde, wie diese französische Bulldogge, sind bei Hundedieben besonders gefragt. Foto: Anna Lena Giesert

Halle/DUR - Laut Landeskriminalamt (LKA) wurden im vergangenen Jahr 73 Hunde in Sachsen-Anhalt entwendet. In den letzten fünf Jahren ist hier eine leichte Zunahme zu verzeichnen.

Teilweise handle es sich dabei um Hunde, die nach dem Ende einer Beziehung von einem der Partner behalten werden, ohne das Einverständnis des anderen Partners, so ein Sprecher des LKA. Die meisten Hunde werden aber aus dem Vorgarten oder auf offener Straße, zum Beispiel vor einem Supermarkt, gestohlen.

Erst kürzlich wurde einem Dessauer sein Hundewelpe beim Gassigehen entrissen. Die meisten Hundebesitzer sehen ihre Hunde nach so einem Vorfall nie wieder.

Im Video: Dognapping in Sachsen-Anhalt - Diese Hunde sind besonders gefährdet

 
Wie man verhindern kann, dass der Hund gestohlen wird, erklärt Tierschutzexpertin Birgitt Thiesmann im Interview. (Bericht: Anna Lena Giesert)

Wer sich sicher ist, dass sein Hund nicht entlaufen ist, sondern gestohlen wurde, kann bei der Polizei Anzeige erstatten. Dann wird der Hund zur Fahndung ausgeschrieben. Werden bei Ermittlungen Hunde gefunden, wird überprüft, ob diese sich auf der Fahndungsliste befinden. Hundediebe müssen mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe rechnen.

Warum Sie Ihren Hund chippen lassen sollen

Laut Birgitt Thiesmann ist die wichtigste Maßnahme, den Hund chippen zu lassen. Thiesmann ist Expertin für illegalen Welpenhandel bei der globalen Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ und beschäftigt sich schon lange mit gestohlenen Hunden. Beim Chippen wird ein reiskorngroßer Transponder unter die Haut des Hundes eingesetzt.

Dieser Chip ist mit einer Identifikationsnummer versehen, welche von Tierarztpraxen, Tierorganisationen, Polizei und Zoll ausgelesen werden kann. Die Nummer können Hundebesitzer in einem Heimtierregister, wie zum Beispiel Tasso oder Findefix registrieren und ihre Kontaktdaten hinterlegen. Dann können Herrchen oder Frauchen beim Fund des Hundes kontaktiert werden.

In Deutschland ist das Chippen des Hundes in einigen Bundesländern Pflicht, in anderen nicht. Während in Sachsen-Anhalt alle Hunde, die älter als sechs Monate sind, gechippt werden müssen, ist der Chip in Sachsen keine Pflicht. Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ setzt sich dafür ein, dass es eine bundesweite Chip- und Registrierungspflicht gibt. So könnten auch bei ausgesetzten Hunden die Halter ermittelt und angezeigt werden.