Zusammenfassung vom Wochenende Zusammenfassung vom Wochenende: Titel-Dreikampf zwischen Bayern, Schalke und Stuttgart
Düsseldorf/dpa. - Schließlich wurden erste Weichen gestellt:Weil Titelverteidiger Werder Bremen und das bisherigeÜberraschungsteam aus Wolfsburg patzten, machen Bayern München,Schalke und Stuttgart die Meisterschaft wohl unter sich aus. Zudemscheint der Abstieg für zwei Clubs besiegelt: Acht Punkte trennen denSC Freiburg und Hansa Rostock vom rettenden 15. Tabellenplatz.
Obwohl Tabellenführer FC Bayern bereits am Freitag beim 3:0 überden Hamburger SV seine Ambitionen eindrucksvoll untermauert hatte,behielt der punktgleiche FC Schalke die Nerven: Dank einesumstrittenen Treffers des ehemaligen Werder-Profis Ailton zum 2:1-Endstand, der die Diskussionen über die «Passive-Abseits-Regel» neuentfachte, legte der Revierclub im Verfolger-Duell mit Bremen nach.Die Worte von Werder-Sportdirektor Klaus Allofs nach derunglücklichen Niederlage klangen wie eine Kapitulationserklärung:«Wir brauchen von der Meisterschaft nicht zu reden.»
Nur der VfB Stuttgart kann mit dem Spitzenduo aus München undGelsenkirchen Schritt halten: Unbeeindruckt von der Kritik überseinen angekündigten Abschied aus Stuttgart avancierte Torhüter TimoHildebrand zusammen mit Spielmacher Alexander Hleb beim 3:2 gegenAufsteiger Mainz zum Matchwinner. VfB-Trainer Matthias Sammer übteKritik an der Reaktion vieler Fans: «Jeder Pfiff gegen Timo ist einPfiff gegen die Mannschaft.»
Die Hartnäckigkeit der beiden Verfolger lässt den FC Bayern kalt.«Von oben sieht die Liga am schönsten aus», frohlockte Manager UliHoeneß im Anschluss an den verdienten Sieg gegen den HSV. DerRekordmeister bewies, dass er mit seinem Luxuskader selbst denAusfall von Spielmacher Michael Ballack locker verkraften kann.
Einen Rückrunden-Start nach Maß hatte Bayer 04 Leverkusen mit dem3:0-Erfolg bei Hannover 96. Es war erst der zweite Auswärtserfolg desviermaligen Vizemeisters, bei dem erstmals der Fußball-Idol RudiVöller als neuer Sportchef am Spielfeldrand war.
Nicht nur an der Tabellenspitze gab es erste Vorentscheidungen:Die Verantwortlichen in Rostock und Freiburg sind gut beraten,bereits mit den Planungen für die 2. Liga zu beginnen. Nach dem 0:0im direkten Vergleich der beiden Kellerkinder ist der Klassenverbleibin weite Ferne gerückt. Trotz der bedenklichen Lage hat Hansa-TrainerJörg Berger die Hoffnung auf ein Happy End noch nicht aufgegeben:«Ich kann es nicht mehr hören, wenn standig gesagt wird: Das war esmit dem Klassenverbleib. Das war es noch nicht.» Dies hofft auch derTabellen-16. VfL Bochum, der aus einem 0:2-Rückstand zumindest nochein 2:2 gegen Hertha BSC und einen Punktgewinn erkämpfte.
Grund zur Freude gab es dagegen endlich wieder in Mönchengladbach,Dortmund und Kaiserslautern. Dafür sorgten bei allen drei Clubsausgerechnet die Neuzugänge: Beim 2:1 des BVB in Wolfsburg war es dervor wenigen Tagen von Feyenoord Rotterdam ausgeliehene Ebi Smolarek,der sein Team nur neun Minuten nach seiner Einwechslung in Führungbrachte. Für die Borussia aus Mönchengladbach traf Bundesliga-Debütant Craig Moore (Glasgow Rangers) zum 1:0 über Arminia Bielefeldund beendete damit vorerst die Diskussion um die mutigePersonalpolitik des Altmeisters während der Winterpause mit sechsTransfers. Ähnlich traumhaft verlief das Debüt von Stefan Blank beim1. FC Kaiserslautern: Der Neuzugang von Alemannia Aachen steuertebeim 3:1- Sieg in Nürnberg den zweiten Treffer für sein Team bei.