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Zubehör für Gamer Zubehör für Gamer: Der verlängerte Arm des Spielers

Von Berti Kolbow 22.10.2007, 07:28

Fürth/Friedrichsdorf/dpa. - «Gaming-Eingabegeräte machen zwar noch keinen guten Spieler, aber sie sind ganz wichtig für Spielspaß und Spielerfolg», erklärt Lars Craemer von der Zeitschrift «PC Games Hardware». Tastatur und Maus gehören zur Standard-Ausrüstung eines jeden PCs. Doch je nachdem, welche Spiele bevorzugt werden, kann die Anschaffung von Eingabegeräten mit verschiedenen zusätzlichen Funktionen sinnvoll sein. Wegen der gewachsenen Zahl an Handlungsmöglichkeiten etwa in Action- und Fantasy-Rollenspielen gewinnen Sondertasten an Bedeutung, die mehrere Befehle gleichzeitig auslösen. «Das kann quasi überlebenswichtig sein», erklärt Jimmy Kolekki vom Internet-Versandhändler computeruniverse.net in Friedrichsdorf (Hessen).

Über 18 Sondertasten verfügt zum Beispiel die Gamer-Tastatur G15 von Logitech, die für rund 100 Euro erhältlich ist. So können beispielsweise im Fantasyspiel «World of Warcraft» Geister mit nur einem Tastendruck beschwört werden. Die auf der G15 vorhandene LCD-Anzeige hilft bei der Makro-Programmierung in Eigenregie. Ob sich so eine Anschaffung lohnt, hängt wie gesagt auch vom favorisierten Spielegenre ab: «Für Taktik- und Rollenspieler können die vorhandenen Makrotasten hilfreich sein. 3D-Action-Spieler brauchen dagegen meist keine Sondertasten», sagt Lars Craemer von «PC Games Hardware».

Auch Gaming-Mäuse besitzen in der Regel zusätzliche Tasten, die nach Belieben mit bestimmten Funktionen belegt werden können. Wichtiger sei bei Mäusen jedoch, wie genau der Maussensor die Oberfläche abtastet und Handbewegungen ins Spiel überträgt, erläutert Jimmy Kolekki. Computermäuse werden diesbezüglich immer präziser: Das rund 60 Euro teure Modell «Lachesis» von Razer beispielsweise soll über eine Abtastrate von bis zu 4000 Dots per Inch (dpi) verfügen.

Allerdings darf die Maus in Spielsituationen, in denen es um hohe Präzision geht, auch nicht zu sensibel reagieren. «So genannte Lowsense-Spieler bevorzugen eine niedrige Mausgeschwindigkeit», erklärt Lars Craemer. «Highsense-Spieler» bräuchten hingegen in Situationen, in denen eine hohe Reaktions- und Mausgeschwindigkeit gefragt ist, Abtastraten von 1600 dpi und mehr, damit die Maus schnelle Bewegungen flüssig registriert.

Praktisch ist es, wenn sich die Abtastrate verändern lässt. Bei höherpreisigen Modellen wie Microsofts «SideWinder» für rund 70 Euro, gehört das zur Ausstattung wie die Möglichkeit, durch mitgelieferte Gewichtscheiben und Mausfüße die Schwere und Gleitfunktion der Maus den Geschmack des Nutzers anzupassen. Solches «Maus-Tuning» liegt bei Spielern im Trend.

«Die Ansprüche von Computerspielern sind gestiegen. Sie wünschen sich immer öfter, das Gerät personalisieren zu können», sagt Dirk Sturny, Pressesprecher des Herstellers Logitech in München. Bei der Ende des Jahres für rund 100 Euro in den Handel kommenden Gaming-Maus Logitech G9 werden zwei Griffschalen zur Auswahl stehen. Eine weiche Griffschale soll sich speziell für lange Spiele-Sessions eignen, die zweite eine hochpräzise Steuerung mit den Fingerspitzen erlauben. Wie gut solche Geräte tatsächlich zum Nutzer passen, hängt laut Craemer auch von der Handgröße und individuellen Vorlieben ab. «Am besten, man probiert die Geräte im Geschäft vorher aus.»

Bisweilen sind Tastatur und Maus auch nicht die idealen Steuermänner. Für Sportspiele eigenen sich eher Gamepads. Auch wenn die Spielfigur, wie bei manchen Actionspielen, nicht nur zu Fuß, sondern auch im Flieger oder mit dem Auto unterwegs ist, sind die von Videokonsolen bekannten Eingabegeräten vorteilhafter, sofern sie zusätzlich über analoge Mini-Joysticks verfügen. Das Gamepad Run`N[0xb4]Drive von Thrustmaster verfügt zudem über ein Mini-Lenkrad.

«Der Vollanschlag einer Tastatur macht beispielsweise eine sensible Flugsteuerung unmöglich», erklärt Jimmy Kolekki. Damit werden Gamepads auch bei PC-Spielen zum Steuerinstrument der Wahl und verdrängen langsam aber sicher Joysticks. Lediglich bei Flugsimulationen mit sehr hohem Realitätsanspruch bleiben sie unschlagbar, so Kolekki. Das gleiche gelte für Rennsimulationen, deren Fans zu speziellen Lenkrädern griffen. Dort könnten Gamepads nicht mithalten.