Wolfsburg vergibt Heimsieg: 3:3 gegen Mainz
Wolfsburg/dpa. - Der VfL Wolfsburg tritt auf der Stelle. Der deutsche Fußball-Meister kam trotz Führung gegen Aufsteiger FSV Mainz 05 nicht über ein enttäuschendes 3:3 (2:2) hinaus und droht den Anschluss an die Bundesliga-Spitzengruppe zu verlieren.
Vor 28 309 Zuschauern in der Volkswagen Arena gaben die Gastgeber nach den Treffern von Obafemi Martins (7./20. Minute) und Zvjezdan Misimovic (64.) das Spiel noch aus der Hand und verpatzten somit die Generalprobe für das Champions-League-Gruppenspiel am 3. November gegen Besiktas Istanbul. Die Rheinhessen, für di Chadli Amri (35.), Andreas Ivanschitz (41.) und Tim Hoogland (85.) trafen, verbuchten hingegen mit verdienten Punktgewinn den nächsten Achtungserfolg.
Wolfsburgs Coach Armin Veh hatte in der Konstellation «Meister gegen Aufsteiger» sein Team klar auf Sieg eingestellt. Und diese Vorgabe setzten die Niedersachsen zunächst konsequent um. Bereits nach 57 Sekunden hatte Misimovic die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an FSV-Schlussmann Heinz Müller. Besser machte es Grafite-Ersatz Martins. Nach einer punktgenauen Flanke von Misimovic köpfte der zuletzt gescholtene Nigerianer zur verdienten Führung ein.
Der formschwache Grafite saß nach seinem einwöchigen Heimaturlaub wie von Veh angekündigt («Selbst wenn ich außer Grafite keinen Stürmer hätte, würde er nicht spielen») nur auf der Tribüne. «Mir geht es gut und ich freue mich darauf, bald wieder ins Training einzusteigen», sagte der Torschützenkönig und bestaunte zunächst das temporeiche und kombinationssichere Spiel seiner Teamkollegen. Die Mainzer, denen Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) ein Tor von Tim Hoogland wegen Abseits verweigerte, konnten sich nur selten befreien. Folgerichtig fiel das 2:0. Nach einem genau getimten Steilpass von Edin Dzeko, an dem sonst das Spiel komplett vorbei lief, umkurvte Martins Müller und vollendete sicher.
Doch die vermeintliche Sicherheit der komfortablen Führung ging für die Gastgeber nach hinten los. Beim Anschlusstreffer von Amri sah die Wolfsburger Abwehr ganz schlecht aus. Scheiterte Amri keine 60 Sekunden nach seinem Treffer noch an Benaglio, konnte Ivanschitz den Schweizer Nationalspieler überwinden. Bei seinem 25-Meter-Freistoß genau in den Winkel hatte Benaglio, der in der 29. Minute bei einer identischen Situation gegen Ivanschitz noch Sieger geblieben war, keine Chance.
Die Souveränität der Wolfsburger war nach dem Ausgleich wie weggeblasen. Das Team von Trainer Thomas Tuchel wurden nun immer stärker und drängte die «Wölfe» zusehends in die Defensive. Doch genau in dieser Sturmphase schlugen die Niedersachsen durch Misimovic zurück. Mainz ließ auch durch den erneuten Rückstand nicht entmutigen und wurde durch den Treffer von Kapitän Hoogland belohnt.